Brüssel - Die Preise in der Euro-Zone ziehen erstmals in diesem Jahr wieder leicht an. Die Inflationsrate lag im Mai bei 0,3 Prozent, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Dienstag bekanntgab. Damit wurden die Schätzungen von Experten leicht übertroffen, die im Mittel ein Plus von 0,2 Prozent erwartet hatten. Noch im April hatten die Preise stagniert, nachdem sie zuvor vier Monate in Folge gefallen waren. Dies hatte die Europäische Zentralbank (EZB) auf den Plan gerufen, die seit März mit einem massiven Ankaufprogramm für Staatsanleihen die Inflation anheizen will. Damit soll verhindert werden, dass es zu einem Preisrutsch auf breiter Front kommt, der eine Wirtschaft lähmen kann.

Stabile Preise sehen die Währungshüter mittelfristig bei Teuerungsraten von knapp unter zwei Prozent gewährleistet. Grund für die derzeit niedrigen Inflationsraten ist vor allem der niedrige Ölpreis. So kostete Energie im Mai durchschnittlich fünf Prozent weniger als vor einem Jahr. Ohne Energie lag die Inflationsrate deutlich höher - bei 1,0 Prozent. Für Preisauftrieb sorgten auch Dienstleistungen, die sich zum Vorjahr um 1,3 Prozent verteuerten. Auch die Preise für Nahrungsmittel zogen an - um 1,2 Prozent. (Reuters, 2.6.2015)