Athen - Wenige Stunden nach dem Spitzentreffen in Berlin zur griechischen Finanzkrise herrschte in Athen Ratlosigkeit. Vor allem, weil niemand in Athen Genaueres über den Inhalt des vermeintlich letzten Angebotes der Gläubiger Griechenlands weiß.

"Wir werden sehen, was das für Maßnahmen sind und ob sie zugunsten des Volkes sind oder nicht. Und dann werden wir entscheiden", sagte der Fraktionssprecher der regierenden Linkspartei Syriza, Nikos Filis, im griechischen Fernsehen Ant1 Dienstagfrüh.

In der Nacht zu Dienstag hatten die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Staatschef Francois Hollande sowie EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker mit der IWF-Chefin Christine Lagarde und dem EZB-Präsidenten Mario Draghi über ein mögliches Kompromissangebot an Athen beraten.

Parallel zum Treffen in Berlin war in Athen am späten Montagabend Regierungschef Alexis Tsipras mit seinen wichtigsten Mitarbeitern und Beratern zusammengekommen.

Die Beratungen dauerten bis in die frühen Morgenstunden an, berichtete die griechische Presse. "Dramatische Nacht in Berlin und Athen", titelte am Dienstag das Athener Boulevardblatt "Ethnos".

Die Verhandlungen der internationalen Geldgeber mit Griechenland sollen rasch fortgesetzt werden, das verlautete unterdessen am Dienstag aus Verhandlungskreisen in Berlin. (APA, 2.6.2015)