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Nach diesem Ergebnis schmerzt nicht nur die Schläfe - wahrscheinlich fühlt sich auch das eigene Ego eher nicht wohl.

Foto: Reuters/Heinz-Peter Bader

Franz Voves sehnte sich ob eines Ergebnisses, "das keiner so erwartet hatte" nach Energie, etwa jener des burgenländischen SPÖ-Wahlkampfleiters. Fröhlich hatte der im TV angekündigt, ab Montag würde "die Wählerrückholaktion starten" – im Burgenland, wo "der Uhudler eine große Rolle im Wahlkampf gespielt hat", wie eine Reporterin analysiert hatte.

Sonnige Gemüter hat das Burgenland (SPÖ minus 6,34 %), dachte Voves. Wobei er sein Minus (9,2 %) fast wieder als Triumph empfand. Um 16.12 Uhr war das Tor zur blauen Apokalypse noch weit offener, die FPÖ konnte siegen. Nun durfte Voves wohl bleiben. Seine Ankündigung, bei unter 30 Prozent zu gehen, war zwar blöd. Doch wer, wenn nicht er, hatte reformiert! Sollte er nun die Vollendung anderen überlassen? "Es muss alles gleich bleiben, damit sich alles ändert", wollte Voves schreien. Er hatte sich aber mit Hermann Schützenhöfer abgestimmt. Der würde es schöner sagen, die Reform- zur Zukunftspartnerschaft umdeuten und das Ergebnis "schmerzlich, aber brauchbar" nennen. Voves vertraute auf Schützenhöfers Humor in der Niederlage, es ging ihm auch schon wieder besser.

Nur ein Wahlprognostiker sollte ihm besser nicht begegnen, so er schmerzfrei bleiben wollte. Voves löste die geballte Faust, um eine kondolierende Hand zu schütteln. ZiB 2? Sicher nicht! Soll sich der Faymann hinstellen! Schützenhöfer hatte ja auch keine Lust auf den Wolf. Wir lassen den Drexler Christopher ran, wozu ist er Landesrat für unsere Gesundheit!? Pass auf, du sagst: "58 Prozent sind ein klarer Auftrag weiterzumachen", es ginge um "enkeltaugliche Politik". Und Voves sah Drexler knapp vor 22.00 Uhr "enkeltauglich" sagen. (Ljubiša Tošić, 1.6.2015)