Bagdad – Bei einem Selbstmordanschlag der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) sind nach Angaben aus irakischen Sicherheitskreisen mindestens 40 irakische Soldaten getötet worden. Wie eine Presse-Agentur am Montag erfuhr, galt der Angriff mit einem mit Sprengstoff beladenen Panzerfahrzeug einem Waffendepot im umkämpften Westen des Landes – in einer Wüstenregion zwischen den Städten Samarra und Ramadi.

35 Soldaten seien zudem verletzt worden. Nach Angaben eines Arztes handelte es sich bei den Todesopfern hauptsächlich um Angehörige der Sicherheitskräfte. Der Selbstmordanschlag mit einem mit Sprengstoff präparierten Fahrzeug richtete sich demnach gegen eine Polizeistation nahe der Stadt Samarra. Mindestens 37 Leichen seien zu einem Krankenhaus in Samarra gebracht worden, berichtete der Arzt.

In der vergangenen Woche hatte die irakische Führung Militäreinsätze zur Rückeroberung von Gebieten im Westirak angekündigt. Im Irak werden immer wieder Anschläge gegen Sicherheitskräfte verübt. In den vergangenen Monaten bekannte sich oft die IS-Miliz zu den Attentaten.

Mehr als 1.000 Tote im Mai

Mehr als 1.000 Menschen sind nach Erkenntnissen der Vereinten Nationen im Mai infolge der Gewalt im Irak ums Leben gekommen. Bei zwei Dritteln der 1.031 bestätigten Opfer handle es sich um Zivilisten, teilte die UN-Mission für den Irak (Unami) am Montag mit. Die Übrigen seien Mitglieder der irakischen Sicherheitskräfte sowie mit ihnen verbündete Milizen.

Nur unzureichende Informationen über die Zahl der Opfer gab es den Angaben nach allerdings aus umkämpften Gebieten wie der westlichen Provinz Anbar. Eine Zahl von getöteten IS-Kämpfern wird ebenfalls nicht genannt. Da nicht alle Angaben bestätigt werden konnten, gehe man von einer deutlich höheren Opferzahl aus, heißt es weiter. Laut Unami sind allein in Anbar rund 238.000 Menschen auf der Flucht. (APA, 1.6.2015)