Wenngleich es im Rahmen der Keynote kaum Erwähnung fand, hat Googles Projekt zur Entwicklung eines modularen Smartphones, "Ara", weiter große Fortschritte gemacht. Bei einer Session auf der Google I/O in San Francisco konnten die Mitarbeiter der zuständigen ATAP-Abteilung den aktuellen Entwicklungsstand live präsentieren.

Technikspezialist Rafa Camargo demonstrierte den Prototypen. Das Konzept von Ara sieht vor, dass praktisch alle Komponenten des Smartphones – darunter auch die CPU – über einen zentralen Bus miteinander kommunizieren, der gleichzeitig auch das "Skelett" des Telefons darstellt. Der Anschluss erfolgt dabei über Einschübe mit magnetischen Kontakten.

Trends

Fortschritt

Camargo zeigte einen aktuellen "Spiral 2"-Prototypen, der unter anderem mit zwei Lautsprechern konfiguriert war. Nach dem Start des Gerätes demonstrierte er den nachträglichen Anschluss eines Kamera-Moduls. Ara wurde außerdem auch softwareseitig auf den neuesten Stand gebracht und läuft mittlerweile mit Android 5.

Der Fortschritt wird vor allem im Vergleich zur letztjährigen I/O sichtbar. Auch damals hatte Google einen Ara-Prototypen dabei. Dieser wirkte nicht nur äußerlich noch deutlich unfertiger, sondern verhielt sich auch bei der Live-Demo nicht ganz wie geplant. Das Gerät folgte bis zur "Android"-Bootanimation dem vorgesehen Protokoll, stürzte jedoch bei der Initialisierung des Startbildschirms ab.

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In Puerto Rico soll im Herbst ein Feldtest mit Ara starten. Hinsichtlich internationaler Verfügbarkeit ist noch nichts bekannt. Am Mobile World Congress wurde aber bereits eine Reihe von Modulen gezeigt, darunter auch ein Mini-Gamecontroller.

Auf der I/O hat Googles Abteilung für fortgeschrittene Technologien auch noch mit ganz anderen Erfindungen verblüfft – darunter etwa mit einem Mini-Radar zur Gestensteuerung und smarten Textilien. (gpi, 02.06.2015)