Frankreich will ein neues Klima-Abkommen schon früh abstecken.

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Bonn - Frankreichs Außenminister Laurent Fabius strebt an, ein "Vorabkommen" zum Klima auszuarbeiten. Ziel sei es, "dass wir ab Oktober zu einem Vorabkommen gelangen", sagte Fabius am Montag zur Eröffnung eines Treffens in Bonn zur Vorbereitung des Pariser Klimagipfels im Dezember, bei dem ein weltweites bindendes Klimaschutzabkommen geschlossen werden soll.

Der Gipfel werde es dann "auf der Basis eines soliden und für alle klaren Textes" erlauben, "letzte Hand anzulegen und die ungeklärten Punkte zu behandeln", sagte Fabius. Der Außenminister kündigte an, am 20. Juli und am 7. September Treffen auf Ministerebene zu organisieren, um die Verhandlungen voranzutreiben. "Sie wissen besser als andere, dass Klimaverhandlungen komplex sein können", sagte Fabius zu den Experten. Das "ehrgeizige und ausgewogene Abkommen, das wir brauchen", werde nicht erreicht, indem die Verhandlungsparteien bis zur letzten Minute des Gipfels warten, warnte der französische Außenminister. Er verwies auch auf den Klimagipfel 2009, der nur zu enttäuschenden Ergebnissen geführt hatte.

Beim Weltklimagipfel in Paris soll ein umfassendes und verbindliches Abkommen für mehr als 190 Staaten beschlossen werden. 2020 soll es in Kraft treten. Jedoch besteht die Gefahr, dass viele Länder am Ende machen, was sie wollen, weil Ziele und Vergleichbarkeit auseinanderklaffen. So will China erst ab 2030 seinen Kohlendioxid-Ausstoß drosseln. Die Japaner haben sich bis 2030 eine Reduzierung um 26 Prozent im Vergleich zu 2013 vorgenommen, die Kanadier um 30 Prozent im Vergleich zu 2005 und die EU um 30 Prozent im Vergleich zu 1990.

Bei aller Skepsis gibt es auch hoffnungsvolle Zeichen: In den ersten vier Monaten 2015 sank Chinas CO2-Ausstoß aus Kohlekraftwerken um fünf Prozent. Das entspricht laut Greenpeace immerhin einem Rückgang um die Menge, die ganz Großbritannien im gleichen Zeitraum ausgestoßen hat. (APA, 1.6.2015)