Mailand - Bei seiner Suche nach Finanzierungsgeldern gewinnt Scala-Intendant Alexander Pereira Sponsoren von Gewicht. Die Modegruppe Dolce & Gabbana und die Mailänder Großbank Intesa haben laut Pereira ihren Beitrag für das Mailänder Opernhaus stark erhöht. Zwei Schweizer Stiftungen würden zudem gemeinsam Beiträge im Wert von 628.000 Euro zur Verfügung stellen.

Sechs Millionen Euro seien der Scala bereits dank ausländischer Sponsoren zugeflossen. "Jetzt versuche ich auch italienische Unternehmen zu überzeugen, die Scala stärker zu unterstützen", sagte Pereira im Interview mit der Mailänder Tageszeitung "Il Giornale" (Montagsausgabe).

Bürokratie belastet Italiens Opernhäuser

Er liebe sowohl den künstlerischen, als auch den finanziellen Aspekt seines Berufs. "Ich entwickle Projekte und warte auf den richtigen Moment, in dem ich Cast und Dirigenten finde. Danach denke ich daran, wie man alles finanzieren kann. Der finanzielle Aspekt macht den künstlerischen Teil abenteuerlicher. Ich liebe die Kombination", sagte der 67-jährige Intendant.

Die Bürokratie belaste Italiens Opernhäuser. "Die italienische Bürokratie ist bestimmt ein Damoklesschwert. Es kann schwierig werden, ein langfristiges Programm zu entwickeln. Es gibt nicht immer die Geduld, um den Blick in die Ferne zu werfen. Ansonsten fühle ich mich in Italien wohl. Ich bin sehr dankbar, in einem Theater wie die Scala arbeiten zu können", betonte der Intendant.

Pereira berichtete, er habe die Scala-Saisonen bis 2018 komplett und sogar bereits einen Großteil von 2019 geplant. "Jetzt gibt es ein Klima der Sicherheit und ich kann ruhiger arbeiten", betonte Pereira, der im Februar einen fünfjährigen Vertrag mit der Scala abgeschlossen hat. (APA, 1.6.2015)