PC-Fritz-Geschäftsführer Maik Mahlow (links) ist in Zeugenschutz, er bestreitet eine Mittäterschaft.

Foto: PC Fritz

Der Chef des IT-Händlers PC Fritz muss vermutlich mehrere Jahre hinter Gitter: Das Landgericht Halle verurteilte ihn unter anderem wegen gefälschter Windows-Versionen zu sechs Jahren und drei Monaten Gefängnis. Microsoft begrüßte das Urteil laut "Heise". Der IT-Konzern sprach davon, dass Software-Fälschungen "kein Kavaliersdelikt" seien. Firat C., der hinter dem Handel mit gefälschten Versionen stecken soll, hat nach Angaben der deutschen Staatsanwaltschaft ein Presswerk in der Ukraine mit der Produktion von 1,5 Millionen gefälschten Windows-Produkten beauftragt.

Hausdurchsuchungen

Im September 2013 war es bereits zu ersten Hausdurchsuchungen bei PC-Fritz-Verantwortlichen gekommen, es sind rund 170.000 Datenträger festgestellt worden. Dabei soll es sich durchwegs um Fälschungen gehandelt haben. PC Fritz hatte stets behauptet, die Versionen hätten sogenannte OEM-Lizenzen, mit denen etwa Hersteller wie Dell ihre auf Windows laufenden PCs ausstatten.

Erfolgreich

PC Fritz war in den vergangenen Jahren relativ erfolgreich gewesen. Als Gesicht diente der Ex-Geschäftsführer Maik Mahlow, der sich exzentrisch in Szene setzt und es auch in die Klatschspalten diverser Nachrichtenmedien schaffte. Mahlow hatte nach seiner Verhaftung behauptet, nur als Strohmann agiert zu haben, und Firat C. beschuldigt. Mahlow ist mittlerweile in Zeugenschutz, das Urteil gegen C. ist nicht rechtskräftig. (fsc, 29.5.2015)