Linz - Im Kinderwunsch Zentrum der Landes- Frauen und Kinderklinik Linz hat die Österreichpremiere für einen neuartigen Inkubator stattgefunden. Das teilte sie in einer Presseaussendung am Donnerstag mit. Das Gerät bietet den Medizinern einen Zeitrafferfilm zur besseren Kontrolle der Embryonenentwicklung bei gleichzeitig geringerem Risiko für die Zellkulturen.

Die neue Technik, die im Labor für In-vitro-Fertilisation und laut Klinik nur in Linz angewendet wird, verfügt über ein "Time lapse Imaging-System". Die Aufzeichnung von im Schnitt 288 Aufnahmen pro Tag zusammen mit einem speziellen Auswertungssystem erzeugt einen Zeitrafferfilm über die Entwicklung der Zellkulturen. Die Aufnahmen erfolgen direkt im abgedunkelten Inkubator und stellen kein Risiko für die Embryonen dar.

Rückschlüsse auf Implantationspotenzial

Bisher konnten Embryonen nur durch mehrmaliges Öffnen des Brutschrankes sowie einer täglichen Kontrolle unter dem Mikroskop bewertet werden. Weil das künftig nicht mehr so oft notwendig ist, bedeutet dies für sie weniger Stress unter anderem in Form von Temperatur- und Licht-Schwankungen.

Das Gerät liefert vom Zeitpunkt der Befruchtung bis zum Transfer zusätzliche Informationen über die Geschwindigkeit und die Teilungsmuster der Zellkulturen. Damit ist es den Fachleuten möglich, viel früher Rückschlüsse auf das Implantationspotenzial der Embryos zu ziehen. Das wirkt sich wiederum positiv auf die Implantations- und Schwangerschaftsrate bei Eltern mit unerfülltem Kinderwunsch aus. (APA, 28.5.2015)