Sewastopol - Taucher haben vor der Hafenstadt Sewastopol auf der Halbinsel Krim ein Schiffswrack mit zahlreichen Amphoren aus dem 10. oder 11. Jahrhundert entdeckt. Wie der Historiker und Expeditionsleiter Viktor Lebedinski mitteilte, befand sich das große Schiffswrack aus byzantinischer Zeit in einer Tiefe von 82 Metern auf dem Grund des Schwarzen Meers.

Möglicherweise handelt es sich dabei um das größte jemals gefundene byzantinische Schiffswrack. Der Leiter des Taucherteams, Roman Dunajev, erklärte, jetzt gehe es darum, das Wrack zu erhalten und vor Plünderern zu schützen. Die Wissenschafter versprechen sich von dem Fund ein besseres Verständnis der kulturellen und kommerziellen Beziehungen zwischen den Anrainern des Schwarzen Meeres in der damaligen Zeit.

Das Byzantinische Reich mit der Hauptstadt Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, bestand von 395 bis 1453. Die Küstengebiete der Krim waren seinerzeit zum großen Teil von Griechen besiedelt, Sewastopol war ein wichtiger Handelshafen. Heute ist Sewastopol Hauptstützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte. Bis zur Annexion der Krim durch Russland im vergangenen Frühjahr war Sewastopol auch Stützpunkt der ukrainischen Marine gewesen. (APA, 28.5.2015)