Zahlreiche Nutzer machten auf Twitter ihrem Ärger über Fifa-Chef Blatter Luft

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Elf gesperrte Funktionäre, sieben festgenommene Entscheidungsträger – und das kurz vor der Präsidentenwahl: Die Weltfußballorganisation Fifa stand am Mittwoch im Zentrum der Aufmerksamkeit. Auch im Netz wurde heftig über die Vorgänge diskutiert. Erleichterung und Häme bildeten dabei den Grundton, wie Yahoo berichtet. "Vorwurf Korruption! Unvorstellbar...", scherzte etwa der Sportmoderator Frank Buschmann auf Twitter. "Verhaftungen und Fifa in einem Satz, das muss ein guter Morgen sein", so der Journalist Fabian Scheler.

Vuvuzelas als Motiv

Andere Nutzer vermuteten, dass die Festnahmen wohl eine verspätete Racheaktion für die Einführung der Vuvuzelas bei der Fußball-WM 2010 in Südafrika gewesen sind. Die lauten Tröten erfreuen sich seitdem immer größerer Beliebtheit.

Vor allem amüsiert das Netz aber, das ausgerechnet das "Fußball-Entwicklungsland" USA zu einem Schlag gegen die Fifa ausholt. "Die wunderschöne Ironie, dass die Fifa jahrzehntelang Amis für Fußball interessieren wollte – immerhin haben sie es beim FBI geschafft", schreibt ein Nutzer auf Twitter. Die US-Behörden hatten die Ermittlungen gegen die Fifa eingeleitet und Auslieferungsanträge an die Schweiz versandt, wo die Festnahmen erfolgt sind.

"Der nächste Fifa-Kongress findet wohl in Guantanamo statt", so ein Twitter-Nutzer laut BBC trocken.

Unschuldsvermutung: Nicht im Netz

Bei der Frage, ob die Fifa-Funktionäre korrupt waren oder nicht, hat sich das Netz jedenfalls klar entschieden. Kaum ein Nutzer zweifelt daran, dass Fifa-Entscheidungen auch durch Schmiergeld beeinflusst worden sind. "Die Polizei sucht in der Fifa-Zentrale seit dem Morgen Beweise für legale Vorgänge. Bislang erfolglos", so ein Nutzer. "FBI stellt Verfahren gegen Fifa-Funktionäre nach Vorlage von einer Million guter Argumente wieder ein", schreibt das Bremer Satireprojekt "Eine Zeitung".

Häme gegen Blatter

Fifa-Chef Josef Blatter sollte jedenfalls zurücktreten, fordern eine Vielzahl an Tweets und Statuseinträgen. "Wenn Blatter einen Hauch von Würde hätte, würde er weggehen, sich in seine Höhle verziehen, im Armsessel sitzen und seine Katze streicheln", schreibt Fußballikone Gary Lineker.

Auf Facebook sorgte indes ein Artikel der "Zeit" für Furore: Dort werden alle Gründe aufgelistet, die für einen Verbleib von Blatter sprechen. Spoiler: Der Artikel ist leer. (fsc, 28.5.2015)