"Steiermark heute" vom Dienstag, 26.5.2015.

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Es lag etwas in seinem entspannten Lächeln, das nur gute Umfragewerte auf die Lippen zaubern können: Hermann Schützenhöfer war am Dienstagabend der vorletzte Spitzenkandidat bei ORF-Steiermark-Chefredakteur Gerhard Koch.

In der "Bauern-ZiB", wie der gemeine Wiener die abendliche Nachrichtensendung in den Provinzen auch nennt, oder "Steiermark heute", wie sie an der Mur heißt, beantwortete der Chef und Spitzenkandidat der steirischen ÖVP mit pfingstlichem Gleichmut alle Fragen – ohne auszuweichen.

Ja, die Stimmung sei gut in seiner Partei, sagte der Mann, der sich bisher im Wahlkampf mit der Rolle des Zweiten an der Seite seines "Reformpartners" Franz Voves zu begnügen schien. Sollte er nun gar "auf leisen Sohlen" auf den ersten Platz schleichen, fragte Koch. "Hoffen darf man immer, aber ich empfinde es als Hochmut zu sagen, ich will Erster werden", sprach "Schützi" fromm wie ein Firmling. Mit Voves wolle er auf jeden Fall weitermachen mit der oft auch "schmerzlichen Arbeit".

Das pfui-brutale Wort (Wahl)-Kampf lehnte er ab. Wer Erster oder Zweiter werde im "Wettbewerb um die besseren Ideen für die Zukunft des Landes", sei nicht so wichtig. Obwohl: "Ich glaub’, es müsste sich niemand schämen im Land, wenn das der Hermann Schützenhöfer wird."

Schämen würde er sich dafür für eine Zusammenarbeit mit der FPÖ, die er ganz klar ausschloss. "Die Freiheitlichen jetzt im Lande, das sind keine Freiheitlichen mehr, das sind blaue Strammhalter, Filialisten vom Herrn Strache." Und sein Blick sagte: Pfui! Vor dem Landesstudio wartete sicher schon der Franz, um mit ihm auf den Auftritt anzustoßen. (Colette M. Schmidt, 27.5.2015)