Neu-Delhi - Der Hitzewelle in Indien fallen immer mehr Menschen zum Opfer: Wie die Behörden am Donnerstag mitteilten, starben bereits mehr als 1.500 Menschen aufgrund der seit Tagen andauernden Rekordtemperaturen. In dem am schlimmsten betroffenen südlichen Bundesstaat Andhra Pradesh erlagen seit dem 18. Mai 1.020 Menschen der extremen Hitze.

Der Nachbarstaat Telangana, wo das Thermometer am Wochenende bis zu 48 Grad Celsius anzeigte, meldete 340 Hitzetote. Im östlichen Bundesstaat Orissa wurden nach Angaben der Nachrichtenagentur Press Trust of India 43 Tote gezählt.

Stromausfälle durch Klimaanlagen

In Neu Delhi schliefen unbestätigten Berichten zufolge nachts zehntausende Menschen auf den Straßen. Die Krankenhäuser der Hauptstadt ächzten unter der großen Zahl von Hitzeopfern, die mit Symptomen wie Schwindel bis zu schweren Dehydrierungen und Delirien Hilfe suchten. Die große Nachfrage nach Klimaanlagen führte in einigen Stadtteilen zu Stromausfällen. Die Behörden ordneten an, Klimaanlagen in Obdachlosenunterkünften zu montieren. Die Unterkünfte sind meist fensterlose Blechbaracken.

Unter den Hitzeopfern sind vor allem Bauarbeiter, ältere Menschen und Obdachlose, die von den Warnungen der Behörden nicht erreicht werden oder keinen Unterschlupf haben. Die Wetterdienste teilten mit, dass es vorerst keine Anzeichen für einen schnellen Temperaturrückgang im Norden gebe. (APA, 28.5.2015)