Tunis – Ein Soldat hat in einer Kaserne in Tunis mehrere seiner Kameraden erschossen, bevor er selbst getötet wurde. Das Motiv für den Amoklauf in der Bouchoucha-Kaserne im Zentrum der tunesischen Hauptstadt war zunächst unklar. 15 weitere Soldaten erlitten Verletzungen. Insgesamt soll es sieben Tote geben. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur TAP unter Berufung auf Beamte des Gesundheitswesens.

Sicherheitskräfte riegelten das Militärgelände ab und begannen umfangreiche Suchaktionen. Hubschrauber schwebten über dem Einsatzgebiet.

Ein Militärsprecher schloss einen terroristischen Hintergrund aus. Tunesische Medien hatten berichtet, dass dem Amokläufer zuvor die Erlaubnis, eine Waffe zu tragen, aberkannt worden war. Die Tatwaffe nahm der Soldat einem Kameraden weg.

Der Vorfall spielte sich in der Bouchucha-Kaserne ab, die nicht weit von einer Moschee und dem Bardo-Museum in der Hauptstadt Tunis entfernt ist. Eine nahe gelegene Schule wurde vorsichtshalber evakuiert. In dem Museum hatten Islamisten im März 21 Touristen getötet. Die Miliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich damals zu der Tat, doch es finden sich auch Hinweise auf einen tunesischen Al-Kaida-Ableger. (APA, 25.5.2015)