Leifers - Südtirol hat nun seinen ersten "Grünen" Bürgermeister. Bei der Bürgermeister-Stichwahl am Pfingstsonntag setzte sich Paul Rösch (60) gegen den von der SVP nominierten Kandidaten Gerhard Gruber in Meran durch. Rösch erhielt 60,7 Prozent der Stimmen.

Rösch ist Direktor des Landesmuseums für Tourismus, des "Touriseums" in Meran. Die SVP hatte für die Wahl des Gegenkandidaten Gruber auch auf ein Wahlbündnis mit drei italienischen Parteien gesetzt. Im ersten Wahlgang war Gruber mit 24,4 Prozent knapp vor Rösch gelegen. Rösch hat nun 60 Tage Zeit, um in der mit fast 39.000 Einwohnern zweitgrößten Gemeinde des Landes eine Regierung zu bilden.

Bozen: Amtsinhaber gewinnt

In Bozen hat sich Amtsinhaber Lugi Spagnolli durchgesetzt. Er erhielt 57,7 Prozent. Vor zwei Wochen hatten noch 57,8 Prozent der 78.460 Wahlberechtigten von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht.

Auf Spagnollis Herausforderer, den von Mitte-Rechts-Parteien unterstützten LAbg. Alessandro Urzi, entfielen 42,3 Prozent der Stimmen.

Spagnolli steht vor einer schwierigen Regierungsbildung. Innerhalb von 60 Tagen muss er eine Koalitionsregierung bilden. Die 45 Sitze im Stadtparlament teilen sich auf 18 Parteien auf. Die SVP hatte auf einen eigenen Kandidaten verzichtet und den Mitte-Links-Kandidaten Spagnolli bereits im ersten Wahlgang unterstützt.

Mitte-Rechts-Sieg in Leifers

In der mehrheitlich italienischen Gemeinde Leifers hat sich am Pfingstsonntag bei der Südtiroler Bürgermeister-Stichwahl der unter anderem von der Lega Nord unterstützte Christian Bianchi hauchdünn durchgesetzt. Er erhielt 51,7 Prozent.

Die bisherige Mitte-Links-Bürgermeisterin Liliana Di Fede unterlag mit 48,3 Prozent. Die SVP hatte dort keine Wahlempfehlung abgegeben.

Niedrige Wahlbeteiligung

Die Beteiligung bei den Bürgermeisterstichwahlen ist in allen drei Südtiroler Gemeinden unter 50 Prozent geblieben. In Meran schritten etwa nur 40,8 Prozent zu den Urnen, in Bozen waren es 41,5 Prozent und in Leifers 49,2 Prozent. (APA, 24.5.2015)