Palmyra/London - Nach der Eroberung der syrischen Stadt Palmyra sind Kämpfer der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in das Museum eingedrungen, haben die weltberühmte Antikenstätte vor der Stadt bisher aber nicht betreten. Das gab der Leiter der syrischen Altertümerverwaltung, Mamun Abdelkarim, am Samstag unter Berufung auf Anwohner Palmyras in Damaskus bekannt.

Die Extremisten gingen demnach am Donnerstag in das Museum und zerstörten Gipsrepliken, am Freitag postierten sie Wachen vor dem Gebäude und sperrten es zu.

Exponate in Sicherheit gebracht

Die wichtigsten Exponate des Museums seien vor dem Ansturm des IS nach Damaskus in Sicherheit gebracht worden, sagte Abdelkarim. Allerdings hätten einige Kulturgüter wie die Sarkophage nicht bewegt werden können. "Das beunruhigt uns."

In den archäologischen Stätten, die zum Unesco-Welterbe zählen, "gab es noch keine Bewegungen des IS", sagte Abdelkarim. Er hoffe, dass die Extremisten dort nicht wüteten wie im Irak. Dort hatten sie die Kulturstätten Nimrud und Hatra in Schutt und Asche gelegt.

Palmyra gilt als antike Perle in der syrischen Wüste. Vor Beginn des syrischen Bürgerkriegs 2011 besuchten jedes Jahr mehr als 150.000 Touristen die Wüstenstadt und bewunderten die Statuen, mehr als tausend Säulen und die beeindruckende Nekropole mit über 500 Gräbern. (APA, 23.5.2015)