Peter Pilz, die UNO-City und der IZD-Tower in Wien-Donaustadt

Foto: Markus Sulzbacher

Die US-Botschaft in Wien hat sich am Freitag empört über Bilder des Grünen-Politikers Peter Pilz auf sozialen Medien gezeigt, die eine angebliche "NSA-Baustelle" bei den Räumen der US-Vertretung im IZD-Tower in Wien-Donaustadt zeigen sollen. Die Botschaft sei "beunruhigt", dass der Abgeordnete Bilder eines Botschaftsangehörigen ohne dessen Zustimmung veröffentlicht habe, hieß es in einer Reaktion.

Wartungshäuschen

Pilz nahm am Freitag über Facebook und Twitter auf mehrere Monate alte Vorwürfe Bezug, nach denen der US-Geheimdienst NSA in dem Hochhaus eine Lauschanlage betreiben soll. Im September hatte "orf.at" berichtet, am Dach des 140 Meter hohen Gebäudes seien in einem vorgeblichen Wartungshäuschen Geräte zur Handyüberwachung untergebracht.

Der Grünen-Politiker postete mehrere Bilder, auf der Umbauarbeiten in dem Gebäude und angebliche Wächter des US-Innenministeriums sowie ein Arbeiter eines auf Geheimdienst-Technik spezialisierten Unternehmens zu sehen sein sollen. Die US-Botschaft antwortete direkt über Twitter und Facebook auf das Posting von Pilz und schrieb, der Politiker stelle "Staatsbürgerschaft und Beruf" eines gezeigten Botschaftsangehörigen falsch dar.

Aufklärung

Seit Ausbruch der NSA-Affäre durch die Enthüllungen des Ex-Mitarbeiters Edward Snowden hat es immer wieder Vorwürfe gegeben, der US-Geheimdienst sei auch in Österreich aktiv und betreibe in Wien Abhöranlagen. Diese sollen unter anderem die UNO-City und andere internationale Organisationen ausspähen. Ein Sprecher der Innenministeriums sagte am Freitag auf Anfrage, man bemühe sich um Aufklärung. Er verwies auf die laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. (APA, 23.5. 2015)