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Dominic Thiem eilt von Erfolg zu Erfolg.

Foto: AP/ Matthias Schrader

Nizza – Dominic Thiem findet am Samstag (ab 14.30 Uhr) seine zweite Chance auf den ersten ATP-Turniersieg vor. Der 21-jährige Niederösterreicher qualifizierte sich am Freitag in Nizza nach einer starken Leistung gegen den als Nummer zwei gesetzten US-Aufschlagspezialisten John Isner nach 1:27 Stunden mit 7:6 (5), 6:3 für das zweite Endspiel seiner Karriere nach Kitzbühel 2014 (Niederlage gegen David Goffin).

Der Gegner wird um 14.30 Uhr (live ORF Sport +) der als Nummer vier gesetzte Argentinier Leonardo Mayer sein, der sich gegen den kroatischen Aufsteiger Borna Coric mit 6:4,6:3 durchsetzte.

Zunächst hatte der Österreicher gegen die krachenden Aufschläge und Winner des ehemaligen Topten-Mannes Isner keine Chance. Er versuchte deshalb zunächst, den Gegner in lange Rallys zu verwickeln und auf seine Chance zu warten. Die kam bei 4:4 mit Isners erstem Doppelfehler. Thiem erarbeitete sich drei Breakbälle, die Isner aber mit fünf Punkten in Folge wettmachte. Thiem ließ nicht locker, glich zum 5:5 aus und holte sich dann mit seinem bis dahin stärksten Game endlich das Break zum 6:5.

Vorentscheidung Tiebreak

Allerdings folgte sofort die Blöße - Thiem kassierte das Rebreak. Was folgte war bemerkenswert: Denn im Tiebreak war nicht die US-Aufschlagkanonier der Stärkere sondern der Österreicher, der nach 54 Minuten Satz eins in der Tasche hatte.

Es war der Knackpunkt der Partie, denn nach der Pause hatte Thiem die nächsten drei Games nach nur sechs Minuten und ohne Punktverlust gewonnen. Selbst zwei vergebene Breakbälle auf eine 5:1-Führung spielten keine Rolle mehr. Nach insgesamt 88 Minuten riss der siegreiche Österreicher die Arme zum azurblauen Himmel.

Thiem hat nach dem Sieg über die 2,08 Meter hohe Nummer 17 bereits ein Preisgeld von brutto 42.100 Dollar sowie 150 ATP-Punkte sicher. Am Tag vor Beginn der French Open spielt er zum zweiten Mal um seine erste Siegestrophäe, die ihm 80.000 Euro sowie 250 Zähler einbringen würde.

Thiem kratzt mit dem Finaleinzug an seiner bisherigen Bestmarke im Ranking (36.). Er könnte mit dem Turniersieg knapp an die Top 30 herankommen. Für die French Open, deren Auslosung ihm im Briten Aljaz Bedene einen schlagbaren Auftaktgegner und ein mögliches Drittrundenduell mit Landsmann Andreas Haider-Maurer bescherte, zeigte sich Thiem gegen Isner jedenfalls gerüstet. Er schlug sogar ebenso elf Asse wie der 30-Jährige aus Greensboro, North Carolina. "Mein Tennis passt." (red, 22.5.2015)