Wien – Freitagfrüh startete die Abstimmung über einen Streik am Wiener AKH, Donnerstagnachmittag lud Wolfgang Schütz, Rektor der Med-Uni Wien, den Betriebsrat spontan zu einem Gespräch und legte ein neues Angebot vor: 8.000 Euro für jeden AKH-Arzt. Das soll die rückwirkende Gehaltsanpassung seit Jahresanfang ausgleichen, über die bis zuletzt gestritten wurde.

AKH-Betriebsratsvorsitzender Martin Andreas bestätigte dem STANDARD das Angebot. Der Betriebsrat will darüber am Dienstag beraten. Der Grund: Es fehle nach wie vor eine schriftliche Zusage der Stadt Wien über den Ausbau des mitverantwortlichen Tätigkeitsbereichs (das diplomierte Pflegepersonal soll beispielsweise Blutabnahmen übernehmen, Anm.).

Ärzte wollen 23 Prozent mehr Grundgehalt

Bisher haben sich der Betriebsrat und Schütz auf eine Anhebung der Grundgehälter ab 2016 geeinigt, aber auch hier liegen sie noch um ein paar Prozentpunkte auseinander. Die Ärzte fordern 23 Prozent mehr Grundgehalt.

Die Gehaltsverhandlungen waren durch das seit 1. Jänner geltende Ärztearbeitszeitgesetz notwendig geworden, das eine Reduktion der Wochenarbeitszeit auf 48 Stunden vorsieht. Weil dadurch weniger Nacht- und Wochenenddienste möglich sind, entfallen Zulagen, die einen wesentlichen Teil des Gehalts ausmachten. (mte, 22.5.2015)