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Die Aktionsgemeinschaft im Jahr 2013 so: "Geh wählen!", die Wähler wie üblich so: "Nein!"

Foto: apa/hans klaus techt

An einem langen Wahlabend warteten Kandidaten, Funktionäre, der Wissenschaftsminister und Journalisten bis in die Nacht hinein auf Ergebnisse der einzelnen Hochschulen. Am Ende hatte die ÖVP-nahe AG die Nase wieder vorne, die bisherige linke Mehrheit in der Bundesvertretung dürfte jedoch nach der Auszählung von rund 98 Prozent der Stimmen weiterhin halten.

Niedrige Wahlbeteiligung

Ein Ergebnis begann sich schon vor allen anderen herauszustellen: Die Wahlbeteiligung war niedrig, zum Teil – wie an der Donau-Uni Krems mit etwas mehr als einem Prozent – in grotesken Ausmaßen. Mit rund 26 Prozent wurde die zweitniedrigste Beteiligung aller bisherigen ÖH-Wahlen verzeichnet. Und doch: Im Vergleich zu Deutschland kann sich Österreich durchaus sehen lassen. So wählten an der Berliner Humboldt-Universität im Jahr 2010 nicht einmal zehn Prozent.

Warum haben Sie nicht gewählt?

An dieser Stelle sollte eigentlich gefragt werden, was Sie von der kommenden ÖH-Exekutive erwarten. Ein breiteres Publikum erreicht jedoch sicher die Frage, warum Sie nicht gewählt haben. Sind es grundlegende Überlegungen? Sind alle Alternativen schlecht? War es schlicht kein Thema für Sie? Und ergeben sich aus einer derart niedrigen Beteiligung Legitimationsprobleme, wie oft behauptet wird? (jaz, 22.5.2015)