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Der Deutsche Bundestag wurde mit Schadsoftware attackiert

Foto: APA/EPA/Jensen

Die Netzwerke des Deutschen Bundestages können immer noch nicht einwandfrei genutzt werden: Davon soll der sogenannte Ältestenrat laut Spiegel Online am Donnerstag informiert worden sein. Es könne beim Zugriff auf einzelne Datenbanken "zu Problemen kommen", hieß es. Offenbar wurde das deutsche Parlament mit einer hochkomplexen und raffinierten Schadsoftware attackiert, die womöglich von einem ausländischen Geheimdienst entwickelt worden war.

Frühere Sommerpause?

Am Donnerstag gingen sogar Gerüchte um, dass der Bundestag vorzeitig in Sommerpause gehen müsste, um die IT-Systeme komplett neu aufzusetzen. Das wurde allerdings umgehend dementiert. Tatsächlich dürfte der Trojaner aber noch in einigen Teilen des Netzwerkes lauern. Abgeordnete sollen laut Spiegel auf "verdächtige E-Mails und Auffälligkeiten achten". Möglicherweise müssen große Teile der betroffenen Hardware ausgetauscht werden, es sind wohl tausende Rechner infiziert.

Wegen NSA-Ausschuss?

Manche Parlamentarier spekulierten sogar, der Angriff könnte von den USA durchgeführt werden, die Erkenntnisse über den NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestages erlangen wollten. Tatsächlich hatte die CIA im vergangenen Jahr einen Mitarbeiter des deutschen BND angeworben, der Infos zum U-Ausschuss liefern sollte. Die Herkunft eines solchen Schadprogramms zu klären, ist aber alles andere als einfach. (fsc, 22.5.2015)