Der gesamte Salzburger Lungau ist zusammen mit den Kärntner Nockbergen seit 2012 Biosphärenpark der Unesco. Das bedeutet, man hat sich dort zum Schutz der Landschaft als Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum für kommende Generationen verpflichtet.

Schönheiten der bäuerlichen Kulturlandschaft

Wer mit wenig Aufwand einige der schönsten Ecken dieses Gebiets erfahren will, nimmt am besten die technisch einfache "Mitterbergrunde" unter die Reifen. Auf rund 30 Kilometern reiht diese Radtour die Schönheiten einer bäuerlichen Kulturlandschaft aneinander: verwitterte Stadel, stolze Höfe, üppige Mähwiesen und kunstvoll gefertigte Holzzäune.

Schloss Moosham (Bild) und Burg Mauterndorf sind überaus lohnende Zwischenstopps auf dieser Runde.
Foto: Uwe Grinzinger

Auch aus architektonischer und historischer Sicht ist die Runde lohnend: Neben dem Ortskern von Mauterndorf mit seinen Treppengiebelhäusern liegt etwa die Wallfahrtskirche von Mariapfarr mit Fresken aus dem 13. und 14. Jahrhundert auf dem Weg. Die interessante Burg Mauterndorf kann zudem mit dem Lungauer Landschaftsmuseum aufwarten, und das Schloss Moosham mit einer Sammlung von Folterwerkzeugen – in Zeiten von Publikumserfolgen à la Fifty Shades of Grey ein gefragtes Weiterbildungsprogramm.

Obacht: In den zahlreichen alten Wirtshäusern unterwegs lässt es sich herrlich "versumpfen" – da verwundert es kaum, wenn aus einer zweistündigen Radtour ein tagfüllendes Unternehmen wird.

Grüne Mitterbergrunde

Wir starten beim Bahnhof in Tamsweg. Von dort geht es gut 100 Meter nach Norden, dann rechts in die Zinsgasse. Nach weiteren 100 Metern links in die Wöltinger Straße, 100 Meter danach erneut links in Richtung Sankt Andrä. Ab dieser Kreuzung leitet uns die grüne Beschilderung der "Mitterbergrunde". Im Nordteil der Radroute passieren wir Sankt Andrä, Maria-pfarr und Mauterndorf, mit beeindruckenden Ausblicken zu den Niederen Tauern.

Wer mit wenig Aufwand einige der schönsten Ecken dieses Gebiets erfahren will, nimmt am besten die technisch einfache "Mitterbergrunde" unter die Reifen.
Foto: Uwe Grinzinger

Die Südhälfte führt durchs Murtal und zwischen zwei unscheinbaren Waldmugeln zurück: dem namensgebenden Mitterberg und dem Schwarzenberg. Der Name des Letzteren tauchte 2014 in vielen Gazetten auf, weil sich dort ein Bär und ein Bauer ins Gehege gekommen sein sollen.

Wenige Unklarheiten

Dank der verlässlichen Beschilderung erübrigt sich eine detaillierte Wegbeschreibung. Unklarheiten könnten allenfalls in folgenden Abschnitten auftreten:

■ In St. Andrä nach dem Gasthof Andlwirt unmittelbar vor der Museumsbahn rechts abbiegen. Das Radweg-Schild ist hier von einem Zaun verdeckt.

■ Zwischen Steindorf und Moosham sind die grünen Taferl durchwegs kleiner gehalten – hier heißt es: "Schau genau!"

■ Am Hauptplatz von Mauterndorf beim Brunnen rechts an der Kirche vorbei. Vor dem Hotel Post wieder rechts – keine Tafel – und nach rund 100 Metern beim Restaurant Mesnerhaus links.

■ Am Ortsausgang von Mauterndorf rund 200 Meter auf der Schotterstraße bleiben, bis sich diese bei einem Gatter verliert. Nun rechts hinauf zu einem Stadel und auf schmalem Steig entlang eines Zaunes, bis man wieder auf einen Güterweg trifft.

■ Nach dem Mooshamer Moos über die Murbrücke und danach links abbiegen. Ab hier immer der grünen Beschilderung "Murradweg" folgen.

■ In Tamsweg links über die Bahngleise und dann durch die Murgasse zum Hauptplatz. Dort links bis zur Kreuzung Wöltinger Straße–Zinsgasse, die wir schon vom Start kennen. Zu guter Letzt links zum Ausgangspunkt zurück. (Uwe Grinzinger, 22.5.2015)