Monaco - Die Vereinigung der Formel-1-Piloten (GPDA) hat am Donnerstag in Monaco eine globale Fan-Umfrage gestartet, um mehr über die Wünsche der Zuschauer an ihren Sport zu erfahren. Unter http://gpda.motorsport.com kann man in den kommenden Wochen und in zwölf Sprachen 15 Fragen zur Formel 1 beantworten. Das ist die womöglich größte Umfrage im Sport aller Zeiten", sagte GPDA-Vorsitzender Alexander Wurz.

Ecclestone als Spendensammler

Der Österreicher präsentierte die Initiative im Kreise vieler prominenter Fahrer wie Sebastian Vettel, Jenson Button oder Nico Rosberg sowie Bernie Ecclestone im Fahrerlager des Grand Prix von Monaco. Der Chefvermarkter der Königsklasse unterstützt die Aktion und gab sich gut gelaunt. Spontan nahm er Rosberg die Kappe vom Kopf und bat damit im Kreis der umstehenden Medien um Spenden.

Um Geld geht es den Fahrern aber nicht und auch die aktuellen Probleme der Formel 1 seien nicht der Grund für die Umfrage, betonte Wurz. "Diese Aktion ist absolut unpolitisch und wir wollen auch nicht die Regeln mitentschieden. Wir wollen aber einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass die Formel 1 immer die Königsklasse bleibt."

Das ist die Formel 1 zwar nach wie vor, Zuschauerschwund und zurückgehende TV-Quoten deuten aber auf Probleme hin. Dazu kommt ein Reglement, dass vielfach kritisch gesehen wird. "Wir wollen einfach wissen, was die Fans wirklich über uns und unseren Sport, den wir so lieben, denken. Die heutigen modernen Kommunikationsmöglichkeiten über Social Media machen es möglich, mit den Fans zu kommunizieren und herauszufinden, wie wir in Zukunft effizienter mit ihnen umgehen können", sagte Wurz.

Show oder Sport?

Der in Monaco lebende Niederösterreicher rechnet mit zwischen 100.000 und 300.000 Umfrage-Teilnehmern. "Ich bin echt gespannt, was die Fans zuhause über die Formel 1 denken und wie sie sich in der Zukunft vorstellen. Wollen sie Show, wollen sie reinen Sport?", sagte der frühere Formel-1-Fahrer, der nun in der Langstreckenszene aktiv ist und bereits zwei Mal den Klassiker von Le Mans gewonnen hat.

Ein globales Expertenunternehmen wird die Umfrage anschließend analysieren und die Ergebnisse präsentieren. Ob und wie dann die Verantwortlichen der Formel 1 darauf reagieren und die Erkenntnisse eventuell in die gerade wieder vor einem Umbruch stehende Königsklasse einfließen lassen, ist freilich offen.

"Wir werden uns jedenfalls am Ende mit den Entscheidungsträgern zusammensetzen und diskutieren, ob wir die Fans in die Zukunft des Sports einbinden", erklärte Wurz. Die Grand Prix Drivers Association verstehe sich als das Interface zwischen den Piloten sowie Ecclestone und FIA-Chef Jean Todt. (APA, 22.5.2015)