Nach drei erfolgreichen Jahren Peugeot 208 kommt im Sommer das Facelift des kleinen Franzosen zu den Händlern. Ab Juni gibt es matte Lacke, eine Palette sparsamerer Motoren und neue Assistenzsysteme

Wie doch die Zeit vergeht. Jetzt ist es fast schon 90 Jahre her, dass Peugeot mit dem ersten Zweier in eine neue Ära aufbrach - und das gleich an mehreren Fronten. Der 1929 auf den Markt gebrachte Peugeot 201 war der erste Wagen, der die Nomenklatur aus drei Ziffern mit einer Null in der Mitte trug. Eine Null, die sich sogar in die Historie von Porsche schrieb, weil der 901er wegen Peugeot nicht so heißen durfte, und deshalb als 911er auf den Markt kam. Und ab Anfang der 1930er-Jahre war der Peugeot 201 der erste Serienwagen mit einer Einzelradaufhängung.

Foto: Peugeot

Mehr als 140.000 Fahrzeuge setzte Peugeot bis 1937 vom 201er ab. Ihm folgte der 202er - bei seinen Fans wegen der Scheinwerfer hinter dem Kühlergrill so beliebt -, der sich über 100.000 Mal verkaufte. Vom aktuellen Zweier, dem 208er, wird demnächst der millionste Wagen produziert. Der 208er ist demnach mit 8200 verkauften Stück in Österreich nicht nur hierzulande eines der Zugpferde von Peugeot, sondern vor allem international extrem wichtig.

Drei Jahre nach seiner Markteinführung überarbeitet Peugeot seinen Kleinwagen, der im Sommer bei den Händlern stehen soll.

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Die oben auf den Armaturenträger aufgesetzten Instrumente gibt es immer noch. Sie sollen leichter abzulesen sein, weil sie direkter im Blickfeld sind.

In Wirklichkeit funktioniert das aber nur, wenn man das Ruder gerne weit runterstellt und zwischen die Knie nimmt. Andernfalls verdeckt der obere Teil des Lenkrades erst wieder alles.

Übrigens: An ein gänzlich neues Gesicht müssen wir uns bei diesem Facelift - eh erwartungsgemäß - nicht gewöhnen. Peugot zeigte ja bereits im März in Genf die neue Front mit dem verbreiterten Kühlergrill und den nun serienmäßigen LED-Rücklichtern in Löwenkrallenoptik, wie Peugeot das Design verbal emotionalisiert. Welche Löwen-Gattung nur drei Krallen hat, haben wir bis jetzt immer noch nicht rausgefunden.

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Die große optische Neuerung sind die neuen Farben und Lacke. Orange Power heißt da eine, die gar nicht so grell ist, wie sie klingt.

Die matten Farben, die nun neu beim 208er kommen, haben es in sich. Die sind so rau, dass sie Putzfetzen zerfledern könnten. Peugeot aber verspricht, dass sie sogar die Waschstraße überstehen und nach dem Waschen nicht langsam an Struktur verlieren. Mit farbigen Highlights im Kühlergrill kann man dann noch einmal optische Akzente setzen.

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Neuerungen gibt es auch bei den Assistenzssystemen. So gibt es für den 208er nun etwa einen Notbremsassistenten, den die Franzosen Active-City-Brake nennen. Er arbeitet bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h. Der Park-Assist hilft beim Längsparken - was bei dem Wagen aber ohnedies kein allzu großes Problem ist. Erst recht nicht, wenn man die Rückfahrkamera geordert hat.

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Dieses Facelift nutzt Peugeot gleich, um den 208er mit neuen Motoren auszurüsten, die alle die Euro-6-Abgasnorm erfüllen. Bei 68 PS geht es mit dem Einstiegsbenziner, dem 1,0-PureTech los, bis hinauf zum 208 PS starken 1,6-THP. Am sparsamsten ist der 1,6- Liter-BlueHDi mit 75 PS, der laut Normverbrauch mit drei Liter Diesel auskommt. Peugeot ist den Wagen sogar mit zwei Litern gefahren. Im Oval. Auf der Rennstrecke. Langsam und nervenzerfetzend. (Guido Gluschitsch, 22.5.2015)

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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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