Wien/Amstetten - Das zur Umdasch Gruppe gehörende Schalungstechnik-Unternehmen Doka lässt mit einem flexiblen Arbeitsmodell aufhorchen. Seit März werden auf freiwilliger Basis in produktionsintensiven Zeiten die Überstunden der Mitarbeiter im Doka-Werk in Amstetten (NÖ) auf einem "Vorsorgekonto" gesammelt. In schlechten Zeiten kann Doka seine Mitarbeiter verpflichten, ihre Überstunden abzubauen.

Die Mitarbeiter können sich ihren Überstundenzuschlag ausbezahlen oder am Konto gutschreiben lassen. Ziel sei es, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein Jahr lang eine 3-Tage-Woche fahren zu können, sagte Umdasch-Chef Andreas Ludwig am Donnerstag bei der Bilanzpressekonferenz. "Dieses Instrument ermöglicht, Produktionsspitzen in beide Richtungen abzufedern und flexibel auf kurzfristige Schwankungen reagieren zu können."

Die Überstunden pro Mitarbeiter sind per Betriebsvereinbarung auf 680 Stunden begrenzt. Das freiwillige "Vorsorgekonto" macht Doka seinen Mitarbeitern mit "zwei Zuckerln" schmackhaft: Sie erhalten zum Start eine Bonusgutschrift von 38,5 Stunden und im Rahmen des Erfolgsbeteiligungsmodells sind 1,5 Monatslöhne als Jahresprämie möglich. Der Doka-Betriebsrat und die Belegschaft haben nach längeren Verhandlungen grünes Licht für das Überstunden-"Vorsorgekonto" gegeben.

Doka kämpft im Schalungstechnikgeschäft mit starken Schwankungen der Baubranche. Im 2. Halbjahr 2014 gab es Kurzarbeit für 1.000 Mitarbeiter im Doka-Werk in Amstetten. (APA, 21.5.2015)