Graz – Forschung und Lehre sind Kernaufgaben der Hochschulen: Wer an einer Uni, PH oder FH lehrt, braucht daher neben Fachwissen auch didaktische Fähigkeiten, um Studierenden das Wissen adäquat zu vermitteln. Die Stärkung der Qualität der Hochschuldidaktik hat die Steirische Hochschulkonferenz zu ihrem Anliegen gemacht. Am 27. Mai werden in einem Symposium in Graz "Good-Practice-Beispiele" vorgestellt.

So unterschiedlich tertiäre Bildungsreinrichtungen ihre Schwerpunkte inhaltlich auch auslegen, so gleichartig seien ihre Ausgangspunkte häufig im Bereich der Hochschuldidaktik, schilderte Rudolf Egger, wissenschaftlicher Leiter des Symposiums am 27. Mai, im Gespräch mit der APA. "Alle sehen sich mit der Notwendigkeit konfrontiert, verstärkt neue Medien und E-Learning einzusetzen. Das Vorwissen der Studierenden ist heterogen und die Internationalisierung der Lehre bringt natürlich Änderungsbedarf mit sich", erläuterte der Professor für lebenslanges Lernen am Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft der Universität Graz. Und noch etwas sei an allen Hochschulen zu beobachten: "Der Stellenwert der Lehre im Karrierepfad kommt oftmals zu kurz: Leistungen werden meist in Form von Publikationen und der Höhe von genehmigten Forschungsmitteln gemessen", hielt Egger fest.

In der Steiermark hätten sich die fünf Universitäten, zwei Pädagogischen Hochschulen und die beiden Fachhochschulen dazu entschlossen, bei der Entwicklung und Verbesserung der Angebote im Bereich der Hochschuldidaktik und des Stellenwerts der Qualität der Lehre "gemeinsam an einem Strang" zu ziehen. Gegenseitiger Austausch von Know-how und die Vernetzung der Experten aus den unterschiedlichen Häusern ermögliche den Gewinn von Synergien. Am Grazer Symposium will man erste Erträge aus der Vernetzungsarbeit sowie auch europäische Vorbildmodelle präsentieren.

"High Noon-Didaktik"

Die Universität Graz bietet beispielsweise die Reihe "High Noon-Didaktik zu Mittag" an, bei der Wissenswertes zu Präsentationstechniken, Stimm- und Sprechkompetenz auf dem Programm steht. Das Programm stehe allen Lehrenden der anderen Institutionen offen. Weiters habe man einen viersemestrigen Masterlehrgang "Didaktik für Lehrende an Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen" konzipiert.

An der PH Steiermark wurde das Bundeszentrum für die Professionalisierung in der Bildungsforschung (BZBF) eingerichtet, das von Georg Tafner geleitet und am Symposium vorgestellt wird. Das Kooperationsprojekt zwischen dem Bildungsministerium und der steirischen PH diene allen diesen Bildungseinrichtungen in Österreich, in dem es neuen ebenso wie erfahrenen Forscherinnen und Forschern und Lehrenden Kurse, Seminare und Vernetzungsveranstaltungen zur Weiterbildung in der Forschung anbietet und unterstützende Beratung bietet. (APA, 21.5.2015)