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Herbert Pairitsch (Infineon), Andreas Wild (ECSEL), Sabine Herlitschka (Infineon) und LH Dr. Peter Kaiser bei der Präsentation

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Mit dem Forschungsprojekt "PowerBase" will Infineon neue Energiespar-Chips entwickeln, mit denen der Stromverbrauch von Netzteilen reduziert werden soll. Das Projekt wurde am Donnerstag in Villach der Öffentlichkeit präsentiert. Unter der Leitung von Infineon Austria forschen 39 Partner in neun Ländern an den neuen Chips. In drei Jahren sollen die Netzteile auf den Markt kommen.

Volumen von 87 Mio. Euro

"PowerBase" ist das bisher größte aus Österreich koordinierte Mikroelektronik-Forschungsprojekt in Europa mit einem Volumen von 87 Mio. Euro. Geforscht wird an Energiespar-Chips, die schon heute in technischen Geräten weitverbreitet sind. "Diese sind aus Silizium. Wir setzen bei unserer Forschung hingegen auf Galliumnitrid, ein neues Material", sagte Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende von Infineon Österreich. Villach werde mit diesem Projekt zur "Leistungselektronik-Hauptstadt Europas", meinte Andreas Wild von ECSEL (Electronic Components and System for European Leadership), einer Initiative, die das Forschungsprojekt unterstützt.

Fokus auf Leistungshalbleiter

Bei dem Projekt wird der Fokus auf Leistungshalbleiter gerichtet. Sie sind in Smartphones, Computern und Servern enthalten und wandeln die Netzspannung aus der Steckdose im Netzteil in die benötigte Spannung um. Dabei geht jedoch Energie verloren, meist in Form von Abwärme. Dieser Verlust soll durch die neuen Chips aus Galliumnitrid gering gehalten werden. "Durch die Energiespar-Chips soll um die Hälfte weniger Energie verloren gehen. Arbeiten alle Laptops auf der Welt mit diesen Chips, ergibt das eine Energieeinsparung von rund einer Milliarde Kilowattstunden pro Jahr, das ist etwa so viel Strom, wie ein mittleres Donaukraftwerk erzeugt", sagte Herlitschka. Und noch einen angenehmen Nebeneffekt sollen die neuen Netzteile haben: Laut den Verantwortlichen werden sie viel kleiner sein als jene, die derzeit am Markt sind. (APA, 21.5. 2015)