Der Autor Ilija Trojanow trifft sich "mit Persönlichkeiten der Zivilgesellschaft", um über die herrschenden Verhältnisse und mögliche Alternativen sprechen.

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Wien – Sechs Mal empfängt der Schriftsteller Ilija Trojanow eine "Persönlichkeit der Zivilgesellschaft", um über kapitalistische Zwänge und deren Auswirkungen zu diskutieren.

Zum Auftakt war vergangene Woche Attac-Gründungsmitglied Christian Felber zu Gast. Er diagnostizierte ein gesellschaftliches Unbehagen an einer Wirtschaft, die Geld als Zweck missverstehe, anstatt es als Mittel zur Steigerung des Gemeinwohls zu begreifen. Wirtschafltich sinnvoller und nachhaltiger als ein Verdrängungswettbewerb sei die Kooperation.

Die These des streitbaren Autors, die "intellektuelle Faulheit" sei am Fortbestehen der kapitalistischen Ordnung verantwortlich, musste allerdings unwidersprochen bleiben. Statt sich befragen zu lassen, bat Felber seinerseits das Publikum, sich bei geschlossenen Augen den glücklichsten Moment des Lebens in Erinnerung zu rufen. Damit wollte er demonstrieren, dass es nicht das Geld ist, wonach wir streben.

Nächsten Donnerstag steht der Ökonom Stephan Schulmeister auf Trojanows Einladungsliste. Schulmeister ist am Institut für Wirtschaftsforschung tätig, Gesprächsthema werden die Spielregeln modernen Wirtschaftens und die wachsende Schere zwischen Arm und Reich sein.

Am 23. Juni ist der Philosoph Konrad Paul Liessmann zu Gast. Er wird den Begriff der Wahrheit im Zeitalter der Relativierung diskutieren. Die drei übrigen Gesprächspartner stehen noch nicht fest. Schön wär's, würde auch eine Frau darunter sein. (scf, 21.05.2015)