Die Seidenstraße verband die drei Kontinente Asien, Europa und Afrika sowie die drei Denkschulen und Religionen Konfuzianismus, Islam und Christentum. Die Länder entlang der Seidenstraße entwickelten sich zu blühenden, miteinander verbundenen Regionen, und die Seidenstraße wurde zum Symbol für Austausch und Zusammenarbeit zwischen Ost und West.

2013 schlug Chinas Staatspräsident Xi Jinping vor, "gemeinsam einen Wirtschaftsgürtel entlang der Seidenstraße" sowie eine "maritime Seidenstraße des 21. Jahrhunderts" aufzubauen. Der Slogan "Ein Gürtel und eine Straße" bedeutet, weltweit für freien Handel einzutreten; zu beginnen, ein Weltwirtschaftssystem zu formen; tiefgreifende regionale Zusammenarbeit in noch weiterem Umfang und auf noch höherem Niveau zu forcieren sowie eine offene, tolerante, ausgeglichene, gemeinsamem Nutzen dienende wirtschaftliche Zusammenarbeit der Regionen zu entwickeln.

"Ein Gürtel und eine Straße" soll über den eurasischen Kontinent hinweg alle Regionen Zentralasiens durchdringen und zu einer gemeinsamen Lebensader werden. Weiters soll dadurch gemeinsame, umfassende, kooperierende, nachhaltige Sicherheit in den Regionen entstehen sowie eine stabile, tolerante geopolitische Lage gewährleistet werden.

"Ein Gürtel und eine Straße" soll das gegenseitige Vertrauen in die Politik des jeweils anderen stärken, die Wirtschaft zusammenwachsen lassen und für eine allen Kulturen gegenüber tolerante Gemeinschaft zum Nutzen aller stehen sowie für eine verantwortungsvolle Gemeinschaft, die sich nicht nur um die Stabilität in Zentralasien, sondern um den Frieden in der ganzen Welt verdient macht.

Größter Handelspartner

China als wichtigstes Schwellenland und das vereinte Europa als repräsentativste Industrienation erreichen ein Drittel des gesamten Wirtschaftsaufkommens und ein Viertel der Weltbevölkerung. Im Vorjahr betrug die Handelsbilanz zwischen China und Europa mehr als 539 Milliarden Euro. Die EU blieb die letzten zehn Jahre kontinuierlich der größte Handelspartner Chinas, China ist wiederum der zweitgrößte Handelspartner der EU. Durch "Ein Gürtel und eine Straße" entsteht eine Verbindung zwischen den beiden großen Wirtschaftsräumen, dies wird ein noch stabileres Fundament für die weitere wirtschaftliche Entwicklung zwischen China und Europa sein. Die Verbindung und Kommunikation aller Länder und Regionen dieses Wirtschaftsraumes untereinander und die Entwicklung zur strategischen Anbindung aneinander wird forciert. Das Marktpotenzial innerhalb der betreffenden Regionen wird ausgelotet, und es werden Investitionen und Konsum gefördert sowie Nachfrage und Arbeitsplätze geschaffen.

"Ein Gürtel und eine Straße" eröffnet auch für die Entwicklung der bilateralen Beziehungen zwischen China und Österreich neue Möglichkeiten. Erst vor kurzem absolvierte Bundespräsident Heinz Fischer einen erfolgreichen Besuch in der Volksrepublik China, wobei die Vertreter Österreichs den Inhalten von "Ein Gürtel und eine Straße" gegenüber großes Interesse bekundeten.

Chinas Entwicklung wird Österreich, Europa und der Welt eine Fülle von Möglichkeiten bieten. Österreichs wirtschaftliche und politische Kreise sowie vorausschauende Persönlichkeiten werden den Kooperationen zwischen China und Österreich kontinuierlich neue Impulse geben. "Ein Gürtel und eine Straße" beinhaltet genau diese drei Wege - den "Weg des Friedens", den "Weg des Wachstums" und den "Weg der Möglichkeiten". (Zhao Bin, 20.5.2015)