Amsterdam - Niederländische Archäologen haben ein riesiges Gräberfeld aus der Jungsteinzeit entdeckt. Es sei das größte Feld aus dieser Zeit in Westeuropa, sagten die Forscher am Mittwoch bei der Präsentation des Fundes in Dalfsen im Osten des Landes. Zu Tage gekommen waren die über 5.000 Jahre alten Funde bei Bauarbeiten zu einer Neubausiedlung.

Das gesamte Feld ist 120 mal 20 Meter groß. Die Anlage stammt aus der nordischen Megalithkultur, die in den Niederlanden unter dem Begriff "Hunebed" ("Hünenbett") bekannt ist. In den vergangenen Wochen legten die Archäologen dort 120 Gräber sowie Siedlungsreste - unter anderem die Fundamente eines Bauernhofs und Reste einer Straße - frei.

gemeente Dalfsen

Die Forscher fanden Reste eines Dolmens, eines aus Steinblöcken errichteten Bauwerks, wie es für die Megalithkultur typisch war. Unter den etwa 160 bislang freigelegten Grabbeigaben befinden sich 120 Trichterbecher, Beile, Messer aus Feuerstein und zwei Ketten aus Bernstein.

Zum ersten Mal wurde damit eine Siedlung der Ur-Bewohner der Niederlande gefunden, so die Forscher. Sie erhoffen sich neue Erkenntnisse über das Leben der ersten Menschen, die sich in der Region dauerhaft niedergelassen haben. (APA/red, 20.5. 2015)