Jubel bei Schwarz-Weiß nach dem 3:0-Auswärtserfolg gegen Donaufeld.

Foto: Philipp Rümmele

"Golden Boys von Hernois": Bernd Dallos, Alfred Riedl und Karl Brauneder, (v.li) mit WSK-Vorstandsmitglied Karl Wetzinger.

Foto: WSK/Robert Smejkal

Wien/Dornbach - Das Saisonende naht mit riesen Schritten und wieder einmal baumelt das Damoklesschwert Bim-Liga über dem Wiener Sportklub, der sich im Falle des Abstiegs aus der Regionalliga Ost in der Stadtliga wiederfinden würde. Groß war die Erleichterung in Dornbach, als am Ende der letzten Saison der Klassenerhalt gesichert war. Heuer allerdings geht es für Schwarz-Weiß schon wieder um die Wurst.

Erste von drei Hürden überwunden

Zwei Runden vor Schluss liegt der wegen Sponsorvertrags mit einem Metzger auch des Öfteren "Wurstklub" genannte Verein unter 16 Vertretern nur auf dem 13. Platz. Mit einem 3:0-Auswärtserfolg gegen SR Donaufeld bei der Sonntagsmatinée in Transdanubien in der letzten Runde wurde zwar die erste Hürde im Kampf um den Klassenerhalt genommen, nun aber stehen noch zwei schwere Partien an. Zunächst kommt es am Freitag (18.30 Uhr) auf dem Sportklubplatz zum Duell mit den Rapid-Amateuren, die bei einem Punkt mehr als die Dornbacher auch noch längst nicht aus dem Schneider sind. In der letzten Runde heißt es dann noch im Auswärtsmatch bei der fünftplatzierten Spielvereinigung Schwechat zu bestehen.

Zunächst aber wartet im letzten Saisonheimspiel des Teams von Trainer Johannes Uhlig die Herausforderung Grün-Weiß II. Laut Rapid-Kampfmannschafts-Trainer Zoran Barisic werde "alles getan", um das Hütteldorfer Zweitteam in der Liga zu halten. Diesbezüglich darf man gespannt sein, mit welcher Aufstellung sich die Jung-Rapidler am Freitag gegen die nach einem mehrtägigen Trainingslager und den drei Punkten vom Wochenende motivierten Dornbacher präsentieren werden. Vielleicht wird auch der eine oder andere junge Bundesligaspieler vor der Friedhofstribüne zu bestaunen sein.

Hoffen auf Zuschaueransturm

Sportklub-Vizepräsident Matthias Kandler rechnet jedenfalls mit dem bestbesuchten Match seit dem ausverkauften Derby gegen den First Vienna FC 1894 Ende März. "Angesichts der spannenden Ausgangslage" so Kandler, "wären 3.000 bis 4.000 Zuschauer für uns keine Überraschung."

Ein Abstieg des Traditionsvereins aus Hernals wäre nicht nur für die Schwarz-Weißen bitter, die auf eine dringend notwendige Stadionsanierung und teilweise Neubau der Tribünen hoffen. Auch für die Gegner des Vereins an der Alszeile wäre es ein herber Verlust, sind doch die zahlreich zu den Auswärtsspielen pilgernden Fans der Dornbacher gern gesehene und Umsatz steigernde Gäste.

Die ohnehin schon schwierige Mission Klassenerhalt könnte jedoch noch heikler werden, wenn nämlich zu den drei Fixabsteigern noch zwei weitere hinzukommen. Dieser Fall könnte eintreten, wenn der SV Horn und der Floridsdorfer AC aus der Ersten Liga absteigen müssen. Die Waldviertler liegen gerade einmal einen Punkt vor der von Peter Pacult trainierten Elf, die zwei Runden vor Saisonende die Rote Laterne inne hat.

Parndorf in der Poleposition um den Aufstieg

Im Aufstiegsrennen von der Ostliga in die Erste Liga hat aktuell das zweitplatzierte Parndorf gute Karten, zumal der souveräne Tabellenführer SC Ritzing bisher keine Lizenz erhalten hat. Diesbezüglich aber hofft der Tabellenprimus noch auf eine Klage beim Ständigen Neutralen Schiedsgericht. Die auf Rang drei liegende Vienna hat die Nichterteilung der Lizenz für die nächsthöhere Spielklasse nicht beeinsprucht und wird daher in jedem Fall in der Ostliga bleiben. Vor dem Aufstieg, der in einem Playoff-Duell fixiert wird, stünde allerdings auch noch Austria Klagenfurt als Meister der Regionalliga Mitte im Weg.

Comeback der Legenden in Dornbach

Solche Luxusprobleme hat der Sportklub aktuell nicht. Man bäckt schließlich kleinere Brötchen. Zufrieden ist man bei den Dornbachern mit der Legendenrückholaktion, die wie geschmiert läuft. "Unsere Golden-Boys von Hernois-Aktion ist sehr gut angelaufen", freut sich Präsident Manfred Tromayer. "Seit dem Start beim Derby gegen die Vienna konnten wir bei jedem Heimspiel einige unserer Sportclubplatz-Legenden begrüßen, manche sind mittlerweile Stammgäste". Tromayer ist überzeugt, dass die Rückholung und Auszeichnung ehemaliger WSC- bzw. WSK-Größen und anderer um den Fußball in Hernals verdienter Persönlichkeiten den Zusammenhalt im Verein fördert. Außerdem soll so über kurz oder lang auch der Aufritt nach außen gestärkt werden und wirtschaftliche Früchte tragen. (Thomas Hirner, 20.5.2015)