Berlin/Wien - Mariusz Jan Demner wartet bisher vergeblich auf ein Schiedsgericht des Creativ Clubs Austria. Vor vier Wochen hat er es beantragt, bisher ohne Reaktion, erklärt der Gründer und Boss von Demner, Merlicek & Bergmann. Thema, wie vielfach berichtet: Der CCA hat eine interaktive Spenden-Lösung für die Roten Nasen Cliniclowns in seiner Preis-Kategorie Innovation disqualifiziert, weil eine ähnliche Lösung schon in Großbritannien zu sehen war. Zu Unrecht, sagt Demner, und bemüht einen internationalen Werbekapazunder als Gutachter.
Demner hat mit der Kampagne inzwischen beim einen oder anderen internationalen Werbepreis gemacht. Nun bat er Michael Conrad, einst Michael Conrad & Leo Burnett und jetzt Präsident der Berlin School of Creative Leadership. Dessen Antwort übermittelte Demner Etat, er schaltet sie wohl auch als Inserat (siehe links).
"Klarer Breaktrough"
Ein "Doppelgänger" könne nicht dokumentiert werden, Demner habe die technische Lösung mit A1 über Monate entwickelt, er sehe in ihr einen "klaren Breakthrough" und eine "tolle Story", die der Club "für seine Relevanz" in der Werbebranche nutzen sollte.
Deshalb habe die Berlin School ja Kommunikationstechnologie in ihren MBA integriert, dafür besuche man mit der Klasse Silicon Valley und Tokio, schreibt Conrad in dem Mail, und: "Zum Beispiel hat Armin Wolf auf diesen Reisen vor Jahren twittern gelernt und es ist heute sein tägliches Instrument zur Gestaltung seiner News-Show".
Er hätte als Jurypräsident "das Veto nicht zugelassen", "weder Argumentation noch Beweisführung" des CCA oder seiner Vertreter "sind Beweise und deshalb nicht überzeugend". Er verweist auch gleich - siehe Mail als PDF - auf Werbelegende John Hegarty über Originalität.
CCA-Präsidentin um vereinsinterne Lösung bemüht
derStandard.at/Etat fragte bei CCA-Präsidentin Gerda Reichl-Schebesta (TBWAWien) nach dem Stand der Dinge in Sachen Rote Nasen. Ihre Auskunft: "Wir sind um eine Schlichtung bemüht. Dazu gehört auch, dass wir dieses vereinsinterne Thema jetzt vereinsintern besprechen und nicht über die Medien."
Mariusz Demner habe sich beim CCA übrigens bisher noch nicht beschwert, dass das Schiedsgericht noch nicht eingerichtet ist. (fid, 20.5.2015)