Sanaa - Saudi-Arabien und seine Verbündeten haben die schwersten Luftangriffe auf die jemenitische Hauptstadt geflogen seit Beginn der Bombardierung vor fast zwei Monaten. Bewohner von Sanaa berichteten am Mittwoch, die Stadt sei von Dienstagfrüh bis nach Mitternacht immer wieder angegriffen worden. Ziele seien unter anderem Kasernen und Waffendepots gewesen.

Die von den schiitischen Huthi-Rebellen kontrollierte Stadt sei immer wieder von gewaltigen Explosionen erschüttert worden. Nach Ablauf einer fünftägigen Waffenruhe am Sonntagabend hat die von Saudi-Arabien geführte Allianz sunnitischer Staaten ihre Luftangriffe auf Ziele der Huthis verstärkt. Am Dienstagabend beschossen sich Huuthis und saudi-arabische Einheiten über die Grenze hinweg mit Granaten. Nach Angaben der Rebellen wurde auch ihre Hochburg Saada massiv aus der Luft angegriffen.

Iran warnt vor Attacke

Das iranische Außenministerium warnt indes Saudi-Arabien und seine verbündete Militärallianz vor Angriffen auf ein iranisches Schiff mit Hilfsgütern für den Jemen. Der Frachter "Rettung" mit 2.500 Tonnen Hilfsgütern habe alle notwendigen Genehmigungen, sagte Außenamtssprecherin Marzieh Afkham am Mittwoch. Das Schiff soll am Donnerstag in die jemenitische Hafenstadt Hodeida einlaufen.

Die Initiative ist nach iranischen Angaben mit den Vereinten Nationen, assoziierten Abteilungen und dem Roten Kreuz koordiniert. Daher gebe es keine Veranlassung das Schiff zu blockieren oder gar anzugreifen, sagte Afkham. Falls doch, werde es dann nicht nur eine iranische, sondern auch internationale Gegenreaktion geben. Ein Sprecher der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition hatte am Dienstagabend gesagt, das Bündnis werde keinem iranischen Schiff das Anlegen im Jemen erlauben.

Friedensgespräche ab 28. Mai in Genf

Um die Friedensbemühungen im Jemen-Konflikt voranzutreiben sollen am 28. Mai in Genf Verhandlungen beginnen, wie ein UNO-Sprecher am Mittwoch mitteilte. Allerdings dürfte die jemenitische Exil-Regierung wohl nicht teilnehmen, sagte Außenminister Reyad Yassin Abdulla.

Ziel sei es, einen politischen Übergangsprozess in dem Land in Gang zu setzen, erklärte UN-Generalsekretär Ban Ki-moon. Abdulla bezeichnete den Termin hingegen als "sehr kurzfristig". "Wir haben keine offizielle Einladung erhalten. Das ist sehr kurzfristig. Wenn es geschieht, sollte es nicht am 28. Mai sein", sagte Abdulla. (APA, 20.5.2015)