Melanie Limbeck für "Breathe Aut" über Österreichs DNA.

Foto: Melanie Limbeck

Für die Foodbloggerin sind Vielfalt und Aromen der Sinn des Lebens.

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Österreichs DNA. Für viele ist sie geprägt von den Bergen, von den Flüssen, von den Seen. Vielleicht von einem Song, einem Stänzchen. Oder einer Tracht, einer Lederhose, einem Dirndl. Für mich ist es eine sonnengereifte, frisch von der Staude gepflückte Paradeis, eine Paprika, die beim Reinbeißen nur so vor Frische knackt, eine zarte orangefarbene Marille, die ich durch eine vorsichtige Drehung vom Stamm pflücke, um ihre Perfektion zu bewahren, oder aber auch eine goldgelbe Weintraube, die ich schnell noch ergattere, bevor sie im Herbst mit allen anderen geerntet und zu Wein verarbeitet wird.

In diesen Momenten wird mir klar: Vielfalt und Aromen sind der Sinn des Lebens. Vielfalt findet man in Österreich allerdings nicht nur im Garten, auf dem Feld, in der Küche. Auch die Sprache der Bewohner dieses wundervollen Landes, das geprägt ist von seinen Höhen und Tiefen, die ständig zum Entdecken einladen, ist vielfältig. Es macht einen großen Unterschied in der Aussprache und der Wortwahl, ob wir uns im burgenländischen Seewinkel, in den Tiroler Alpen oder im Bregenzerwald befinden. Kein Dialekt gleicht dem anderen.

Gefühl von Heimat

Oft sind es nur kleine Unterschiede, doch gerade sie sind es, die in uns das Gefühl von Heimat wecken.

Aromen, die sich immer genau dann am besten entfalten, wenn man sie möglichst nahe an ihrem Ursprungsort genießt, spielen die Hauptrolle in unserer Ernährung. Essen dient schon lange nicht mehr nur der Nahrungsaufnahme – vielmehr geht es um Genuss, die Wertschätzung der Produkte und deren Geschmack.

Qualität, Einfachheit, Harmonie

Glücklicherweise ist Österreich ein Land, in dem sehr viel Wert auf die Qualität von Lebensmitteln gelegt wird. Mehr und mehr Menschen lernen die Vielfalt heimischer Produkte zu schätzen und lassen sich von ihnen verführen. Facettenreich sind auch die typisch österreichischen Gerichte, die meist durch ihre Einfachheit überzeugen. Hebt man die eigentliche Basis dieser Speisen hervor, fällt einem auf, dass diese meist nur eine Handvoll Zutaten beinhalten, die aber einfach so erstaunlich gut harmonieren. Dabei denke ich an Gulasch, Marillenknödel und Tafelspitz. Schön, dass sich Österreich endlich wieder mehr zu seinen Wurzeln bekennt und diese auch vermehrt im eigenen Garten wachsen. (Melanie Limbeck, 20.5.2015)