Indiens Twitter-Nutzer haben sich empört gezeigt über als abfällig empfundene Bemerkungen ihres Premierministers über ihr Land. "Früher einmal haben die Menschen gesagt: Wir wissen nicht, welche Sünden wir in unserem vergangenen Leben begangen haben, dass wir in Indien geboren wurden", sagte Narendra Modi bei einem Besuch in Südkorea.

#ModiInsultsIndia

Modi erklärte weiter, früher hätten viele Inder ihr Land verlassen. Seit er aber die Regierungeschäfte vor einem Jahr übernommen habe, kämen die Menschen zurück. Fast den ganzen Dienstag war daraufhin der Twitter-Hashtag #ModiInsultsIndia (Modi beleidigt Indien) das am meisten benutzte Schlagwort in Indien; Hunderttausende Tweets wurden damit geschickt. Viele Nutzer erklärten, sie seien schon immer stolz auf ihre Herkunft gewesen. Einige forderten, Modi solle nun im Ausland immer einen Disclaimer angeben: "Alle Ansichten sind meine persönlichen und nicht diejenigen meines Arbeitgebers Indien."

Sogar der Twitter-Nutzer "Gott" mit dem Comedy-Account @TheTweetOfGod meldete sich zu Wort: "Habe gerade mit Brahma (einem der hinduistischen Hauptgötter) gesprochen. Er schämt sich auch nicht, als Inder geboren worden zu sein." Am Abend übernahmen Modis Anhänger die Twitter-Rangliste wieder - mit dem Gegen-Hastag #ModiIndiasPride (Modi, Indiens Stolz). (APA, 19.5. 2015)