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Die Personenbetreuung wir zum eigenen freien Gewerbe.

Foto: apa

Wien - In Bezug auf die Rund-um-die-Uhr-Betreuung von Menschen in ihrem Zuhause sollen in diesem Jahr Verbesserungen auf den Weg gebracht werden, wie im Regierungsprogramm steht. Eine der avisierten Maßnahmen wurde am Dienstag im Ministerrat beschlossen: Die Novelle des Gewerberechts zur Trennung zwischen Vermittlern von 24-Stunden-Betreuern und Betreuenden selbst.

Für den dafür zuständigen Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) stellt diese Novelle eine "Reform der 24-Stunden-Pflege" dar, durch die mehr Transparenz geschaffen werde. Für Judith Schwentner, Sozialsprecherin der Grünen, ist die gewerberechtliche Trennung nur "ein kleiner Fortschritt", der nicht weit genug gehe. "Wir erwarten uns, dass zeitgleich auch ein Qualitätssiegel für Vermittlungsagenturen eingeführt wird", sagt Schwentner.

Auch Hilfsorganisationen wie die Caritas und das Hilfswerk begrüßen die gewerberechtliche Trennung, fordern zugleich aber weitere Maßnahmen zur Qualitätssicherung. Rund 21.000 Menschen in Österreich bezogen Ende 2014 eine Förderung für 24-Stunden-Betreuung - um 18 Prozent mehr als es Ende 2013 waren.

Arbeitsgruppe zur Qualität

In Bezug auf Fragen zur Qualitätssicherung laufen seit Monaten Gespräche zwischen Vertretern des Wirtschafts- und des Sozialministeriums sowie der Wirtschaftskammer. Man wolle einen Ausbau der Ausübungs- und Standesregeln für 24-Stunden-Betreuungs-Agenturen erreichen, kündigte Mitterlehner via Aussendung an. "Die Gespräche laufen konstruktiv, daher rechnen wir mit einer guten und praxistauglichen Lösung", hieß es weiter aus seinem Büro. Auch NGOs würden eingebunden.

Zeithorizont war aber keiner zu erfahren. Schwentner fordert seit Längerem Informationen darüber, was die Arbeitsgruppe genau vorhat. (spri, DER STANDARD, 20.5.2015)