Wien - Die Wiener Börse ist am Freitag mit einem hauchdünnen Plus in das lange Wochenende gegangen. Der ATX stieg 0,8 Punkte oder 0,03 Prozent auf 2.640,72 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 20 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.661 Punkten.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,31 Prozent, DAX/Frankfurt -0,47 Prozent, FTSE/London +0,35 Prozent und CAC-40/Paris -0,12 Prozent.

Entscheidende Impulse waren zu Wochenschluss Mangelware. Dass sich das Geschäftsklima in Deutschland nach sechs Anstiegen in Folge im Mai leicht eingetrübt hat, ließ den heimischen Leitindex nur kurz und zudem in geringem Umfang abrutschen.

Auch die US-Verbraucherpreise beeinflussten den Handel in Wien kaum. Sie sanken im April um 0,2 Prozent. Der EU-Gipfel in Riga wartete ebenso wenig mit marktbewegenden Nachrichten auf. Vertreter der griechischen Regierung bekräftigten jedoch optimistisch zu sein, was eine Lösung des Schuldenstreits anginge.

In Wien legten UNIQA-Aktien nach vorgelegten Quartalszahlen 1,90 Prozent auf 9,41 Euro zu und schlossen im Spitzenfeld des prime market. Der Versicherer hat seinen Nettogewinn bis März um 37,5 Prozent auf 76,9 Mio. Euro gesteigert und damit die Erwartungen von Analysten übertroffen.

Knapp im Plus schlossen die Anteilsscheine von Mayr-Melnhof, die 0,10 Prozent auf 105 Euro zulegten. Damit reagierten die Aktien kaum auf die Ankündigung des Kartonkonzerns, seine Faltschachtel-Produktion in Gunskirchen in Oberösterreich zu schließen. Die Produktion soll bis Jahresende am größeren Standort in Wien konzentriert werden.

Außerdem wurde eine Reihe von neuen Studien veröffentlicht. JPMorgan äußerte sich gleich zu drei heimischen Werten. So erhöhte die US-Großbank ihr Kursziel für Aktien der Erste Group klar von 29,0 auf 38,0 Euro. Nach der jahrelangen Restrukturierung dürften sich die Einnahmen der Bank 2017 wieder normalisieren, hieß es zur Begründung. Das Anlagevotum lautet weiterhin auf "Overweight". Mit einem Plus von 1,73 Prozent auf 26,78 Euro erholte sich die Erste-Aktie wieder von ihren Vortagesverlusten, als die Papiere zu den schwächsten Werten im Index gehört hatten.

Auch zur OMV und zu FACC lagen neue Analysen von JPMorgan vor. Für die OMV-Titel erhöhten die Wertpapierexperten ihr Kursziel leicht von 21,00 Euro auf 24,50 Euro. Die Anlageempfehlung "Underweight" wurde bestätigt. OMV-Papiere schlossen mit einem Minus von 1,08 Prozent auf 27,51 Euro als einer der schwächsten ATX-Werte.

Für die Papiere der FACC erhöhten die JPMorgan-Analysten ebenfalls ihr Kursziel. Statt 5,95 Euro liegt es nun bei 6,60 Euro, das Anlagevotum "Neutral" wurde bestätigt. Die Analysten äußerten sich optimistisch, was die Verhandlungen mit zwei wichtigen Kunden angeht. Diese Umsatzausfälle hatten Anfang Mai zu einer Gewinnwarnung geführt. Die FACC-Titel gingen mit einem Plus von 3,05 Prozent auf 6,75 Euro im Spitzenfeld des prime market aus dem Handel. (APA, 22.5.2015)