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Drei: Viele Beschwerden aber auch hohe Kulanzbereitschaft.

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Die Zahl der Schlichtungsfälle bei der Telekom-Regulierungsbehörde RTR ist im Vorjahr stark gestiegen, die mit Abstand meisten Verfahren gab es mit "3". Auch heuer ist der Mobilfunkanbieter führend bei Beschwerden. Insgesamt erwartet die RTR heuer aber einen Rückgang bei den Streitereien. Größtes Problem im Vorjahr waren Contentdienste - also zum Beispiel Gewinnspiele ohne Gewinn.

Dominanz

Die Zahl der Verfahren erhöhte sich 2014 von 2.859 auf 3.879, alleine 1.400 Fälle entfielen auf Contentdienste. "Contentdienste sind nur bei mobilen Anschlüssen möglich. Sie werden direkt über die Telefon- oder Internetrechnung des Betreibers abgerechnet, indem man durch einfaches Auswählen von Schaltflächen - oftmals unbemerkt - den Bezahlvorgang auslöst", beschreibt RTR-Geschäftsführer Johannes Gungl die Masche.

Positive Trends

Erfreulich war im Vorjahr der Rückgang beim durchschnittlichen Streitwert von 654 auf 433 Euro, die Einigungsquote stieg im Jahresvergleich von 54 auf 69 Prozent. Gungl betonte am Montag vor Journalisten die steigende Kulanzbereitschaft der Netzbetreiber. Hier habe sich "3" (Drei, Hutchison) deutlich verbessert. Die Einigungsquote von "3" sei auf 77 Prozent gestiegen. Die Probleme bei "3" hätten sich hauptsächlich auf die Netzqualität und das Service im Callcenter bezogen, dies sei wohl auch eine Folge der Übernahme von Orange durch "3", so die Behörde.

"Bis zu"

Überrascht zeigte sich die RTR von den relativ geringen Beschwerden wegen langsamer Datengeschwindigkeiten, obwohl in den "bis zu"-Angaben beim Vertragsabschluss weit höhere Werte zugesagt werden. Man gehe aber davon aus, dass die Zahl der Beanstandungen durch Dienste wie den Videostreaminganbieter Netflix steigen werden. Wer testen will wie schnell der eigene Anschluss ist, für den hat die RTR mit netztest.at eine allgemein zugänglichen Plattform zur Verfügung gestellt. (APA, 18.5.2015)