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Er ist Barcas Lebensversicherung und Wunderwuzzi: Lionel Messi.

Foto: reuters/comas

Madrid – Der FC Barcelona hat am Sonntagabend Titelverteidiger Atlético Madrid in dessen Stadion entthront und ist zum 23. Mal spanischer Fußballmeister. Noch zwei Schritte fehlen zum Triple.

Ein 1:0 (0:0) in der Hauptstadt entschied das Titelrennen in der vorletzten Runde der Primera División zugunsten der Katalanen – Erzrivale Real Madrid (4:1 bei Espanyol Barcelona) ist bei weiter vier Punkten Vorsprung endgültig abgehängt.

Atlético ist nach wie vor Dritter, hat den dritten Champions-League-Fixplatz aber noch nicht fix in der Tasche. Valencia liegt nur drei Punkte hinter Diego Simeones Matratzenmachern und weist den besseren direkten Vergleich auf. Atlético ist in der letzten Runde bei Granada zu Gast, Valencia tritt bei Almeria an.

Triple vor Augen

Der Jubel hielt sich bei Barcelona nach dem Siegestor von Messi (65.) in Grenzen, denn die Meisterschaft soll nur der Auftakt sein: Am 30. Mai kämpfen die Katalanen gegen Athletic Bilbao im Camp Nou um die Copa del Rey, eine Woche später gegen Juventus Turin im Berliner Olympiastadion um den Siegerpokal der Champions League. "Jetzt müssen wir es zu Ende bringen", sagte Trainer Luis Enrique.

Im Estadio Vicente Calderon hatte Messi, der mit Barca nun schon zum siebenten Meistertitel kommt, in der ersten Halbzeit die Führung noch knapp verpasst. Mit einem Freistoß traf der Argentinier die Latte (34.). In der entscheidenden Szene nach einer Stunde spielte Messi dann mit Pedro Doppelpass und ließ Tormann Jan Oblak keine Chance. Barcelona revanchierte sich damit auch ohne den angeschlagenen Luis Suarez für das bittere 1:1 gegen Atlético im Camp Nou vor einem Jahr, das den Rojiblancos den Titel gesichert hatte.

Wundertrio

Zu verdanken hat Barcelona sein Revival vor allem seinem "Wundersturm". Messi, Neymar und Luis Suárez lassen ihre Gegner erzittern. In der Primera División war das Trio für 79 der insgesamt 108 Treffer verantwortlich – während die Abwehr um Routinier Gerard Piqué gerade einmal 19 Gegentore zuließ. Luis Enrique wird ein vergleichsweise geringer Anteil am Erfolg zugeschrieben. Der Trainer, zu Saisonbeginn von Celta de Vigo gekommen, moderiert die Saison unspektakulär. "Mir hat sehr gut gefallen, wie die Mannschaft gespielt hat, in einem Stadion, das schwer einzunehmen ist. Jeder Spieler hat seinen Anteil am Erfolg", sagte er.

Nur Cristiano Ronaldo liegt im alljährlichen Wettschießen der Superstars vor Messi (41 Tore): Beim 4:1 bei Espanyol Barcelona erzielte der Portugiese seine Saisontore 43 bis 45 (60./83./89.). Zudem bereitete der Weltfußballer auch noch das Goal des Kollegen Marcelo vor (79.). Cristian Stuani (73.) hatte für Espanyol zwischenzeitlich ausgeglichen.

Levante bleibt oben

Noch keine Entscheidung gab es in der Abstiegsfrage. Zwei Vereine aus dem Quartett Almeria (32), Eibar (32), La Coruna (34) und Granada (34) werden neben Cordoba den Gang in die zweite Liga antreten müssen. Gerettet ist seit Sonntag Levante trotz einer 0:2-Niederlage bei La Coruna, bei der Andreas Ivanschitz nicht im Levante-Kader stand. (sid/red, 17.5.2015)