Warschau – Der Vorsprung des Kandidaten der oppositionellen Rechtskonservativen bei der Präsidentenwahl in Polen, Andrzej Duda, auf den rechtsliberalen Amtsinhaber Bronislaw Komorowski wächst. Das geht aus der ersten Umfrage nach dem ersten Wahlgang am vergangenen Sonntag hervor. Duda kommt darin auf 44 Prozent der Stimmen. Das sind um vier Prozentpunkte mehr als für Komorowski. Laut der Umfrage des Instituts Millward Brown für den Fernsehsender TVN sind 16 Prozent der Stimmberechtigten vor der Stichwahl am 24. Mai noch unentschlossen.

Das Wahlkampfteam von Präsident Komorowski versucht unterdessen den negativen Trend umzukehren. Um die Stimmen des beim ersten Durchgang drittplatzierten unabhängigen Kandidaten Pawel Kukiz zu bekommen, kündigte Komorowski u.a. ein Referendum über ein von Kukiz gefordertes Mehrheitswahlrecht bei Parlamentswahlen an. Laut der "Gazeta Wyborcza" (Freitag-Ausgabe) wird Komorowski heute auch ein neues Programm zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit präsentieren; es soll 100.000 Stellen für junge Arbeitnehmer schaffen.

Duda landete am Sonntag mit 34,76 Prozent knapp vor Komorowski mit 33,77 Prozent. Nun kommt es zur Stichwahl zwischen den beiden. Komorowski wird von der regierenden Bürgerplattform (PO) unterstützt, Duda von der oppositionellen Recht und Gerechtigkeit (PiS). (APA, 15.5.2015)