Naturgemäß lässt sich vor allem in der Rüstungsbranche mit neuen Erfindungen und Innovationen Geld verdienen: Moderne Waffensysteme können dem Militär entscheidende Vorteile verschaffen oder die Einsatzfähigkeit von Polizeibehörden drastisch erhöhen. Staatliche Forschungseinrichtungen und Privatkonzerne scheuen dabei auch vor absurden Ideen nicht zurück, entwickelten etwa ein Gewehr, das zum temporären Erblinden von "Angeschossenen" führt. Business Insider hat 15 Modelle ausgewählt, die den Stand der Technik am besten präsentieren. Eine Auswahl:
1. Mit dem CornerShot um die Ecke schießen
Die CornerShot ist in den frühen 2000ern für die israelische Armee entwickelt worden und soll vor allem bei SWAT-Teams und Spezialeinheiten zum Einsatz kommen. Die Waffe kann als Schrotflinte, Maschinengewehr oder Granatwerfer verwendet werden.
2. Unterwasser-Schießen in Russland
Das ADS wurde speziell für Kampftaucher entwickelt. Erstmals kam es 2007 zu Tests, 2013 wurde das Maschinengewehr offiziell von der russischen Marine eingesetzt.
3. Smarte Pistole entsperrt sich nur mit Uhr
Die Armatix P1 bietet Nutzern einen besonderen Schutz: Die Waffe soll niemals - etwa nach einem Gerangel - gegen ihren Besitzer zum Einsatz kommen. Dafür sorgt eine smarte Uhr, die zum Entriegeln der Waffe nötig ist. Diese muss sich 25 Zentimeter neben der Waffe befinden, damit diese feuert.
4. Panzerbrechende Munition
Die abgebildete FN Five-Seven kann mehrere Arten von Körperschutz durchbrechen. Laut Business Insider ist die Waffe deshalb für US-Bürger nur mit Sportmunition verfügbar. Durchschlagskräftigere Munition ist Behörden vorbehalten.
5. Eine Waffe zum Erblinden
Der PHASR (kurz für Personnel Halting and Stimulation Response Rifle) ist eine nichttödliche Waffe, die vom US-Verteidigungsministerium entwickelt wurde. Sie sorgt dafür, dass Personen im Umkreis erblinden und wurde deshalb von der Uno verboten. Daraufhin wurde die Waffe so überarbeitet, dass sie nur mehr für temporäre Desorientierung sorgen kann.
6. ZiP: Die individualisierte Plastikpistole
ZiP wirbt damit, die "Zukunft der Pistolen" zu sein. Dabei handelt es sich um eine Pistole aus Plastik, die individuell erweiterbar ist. So können etwa größere Munitionsbehälter angebracht werden.
7. Granaten, die durch die Luft wirbeln
Das XM 25 Counter Defilade Target Engagement System (XM25 CDTE) wurde im Afghanistan-Krieg von der US-Armee eingesetzt. Die Waffe wird von den Soldaten auch als "Punisher" (Bestrafer) bezeichnet und sollte ab Ende 2015 großflächig zum Einsatz kommen. Das System soll Granaten so werfen können, dass diese in der Luft nahe des Zieles explodieren. Allerdings gab es immer wieder Probleme mit der Waffe, sodass die Pläne momentan auf Eis gelegt sind.
8. Kanadischer Multitasker
Das kanadische Verteidigungsministerium arbeitet seit 2009 an einem futuristischen Gewehr, das über mehrere Funktionen verfügen soll: Soldaten sollen damit Granaten werfen, Schrot abfeuern und Maschinengewehrsalven abschießen können. Ein Video demonstriert die Multifunktionalität:
9. Waffen aus dem 3-D-Drucker
Beim "Liberator" handelt es sich um eine Waffe aus dem 3-D-Drucker, deren Pläne online frei abrufbar waren. Dagegen sind die Behörden vorgegangen, doch auf Seiten wie der "Pirate Bay" gibt es die Pläne immer noch. Sie sollen mehrere hunderttausend Mal heruntergeladen worden sein.
10. Extrem Präzise
Im Bereich hochpräziser Waffen hat sich vor allem der britische Hersteller Accuracy International hervorgetan. Dabei kommen spezielle Techniken zum Einsatz, die etwa den Rückstoß mildern sollen. Das Unternehmen stellt auch Gewehre für den Kampf in Arktis und Antarktis her.
Neue Herausforderungen
Insgesamt zeigt sich, dass neue Hightech-Waffen natürlich für mehr Gefahr sorgen: Während Regierungsbehörden und Militärs argumentieren, dass durchschlagskräftigere Waffen die Sicherheit von Soldaten und Polizisten erhöhen, können diese natürlich auch in die Hände Krimineller gelangen. Außerdem ist nicht gesichert, dass repressive Regime diese Waffen erwerben.
Gleichzeitig stellt die "Demokratisierung" von Waffen durch den 3-D-Druck die Behörden vor neue Herausforderungen. Noch ist nicht klar, wie sie mit der potenziellen Omnipräsenz neuer Waffen umgehen sollen. (fsc, 14.5.2015)