Sie darf sich daher Master Chronometer nennen

Die Aufregung war groß als Swatch-Group-Chef Nick Hayek im Dezember 2014 in einer Pressekonferenz verkündete, dass Omega in Sachen Zertifizierung neue Wege beschreiten wolle. Nicht mehr nur das Werk, sondern die gesamte Uhr wolle man in Zukunft auf ihre Alltagstauglichkeit testen.

Als neuen Partner stellte er das Eidgenössische Institut für Metrologie (METAS) vor, dass ab 2015 die Zertifizierung aller Omega-Zeitmesser, die mit dem hochinnovativen, weil antimagnetischen, Master Co-Axial-Werk ausgestattet sind, übernehmen sollte.

Foto: Omega

Sogar das Ende der Zusammenarbeit mit der COSC, der Contrôle officiel suisse des chronomètres, zu der alle Uhren aus Schweizer Produktion kommen, wenn sie - nach eingehendem Test - das Zertifikat "Chronometer" erhalten wollen, stand im Raum. So schlimm kam es dann doch nicht - nach wie vor schickt Omega seine Uhren auch an die COSC.

Was uns aber schließlich zur heuer in Basel vorgestellten, brandneuen Globemaster führt. Denn sie ist die erste Uhr, die nach dem neuen Verfahren geprüft wird. Erst wenn die Uhr alle Kriterien erfüllt, darf sie sich "Master Chronometer" nennen.

Geschützt wird das Kaliber 8900/8901 des Omega Co-Axial Master Chronometer von einem bombierten und kratzfestem Saphirglas. Ein Medaillon im Gehäuseboden zeigt die Prägung eines Observatoriums (siehe unten), das von einem Himmel umgeben ist, an dem symbolisch acht Sterne leuchten, die für die acht Prüfungskriterien stehen.

Foto: Omega

Die während des Zertifizierungsverfahrens geprüften acht Kriterien sind:

1. Die Funktion des Uhrwerks unter Einfluss eines Magnetfelds von 15.000 Gauss

2. Die Abweichung der Gangdauer der Uhr in sechs Lagen

3. Die Abweichung der Gangdauer der Uhr zwischen einer Gangreserve von 0 und 2/3

4. Die Funktion der Uhr unter Einfluss eines Magnetfelds von 15.000 Gauss

5. Die Abweichung der durchschnittlichen täglichen Präzision der Uhr, nachdem sie einem Magnetfeld von 15.000 Gauss ausgesetzt war

6. Die durchschnittliche tägliche Präzision der Uhr in Tests, die täglichen Tragebedingungenwiderspiegeln (sechs Lagen, zwei Temperaturen)

7. Die Gangreserve der Uhr (Autonom - Funktionsfähigkeit ohne Aufzug)

8. Die Wasserdichtigkeit der Uhr (Prüfung im Wasser)

Foto: Omega

Bevor die Uhr dem Magnetfeld ausgesetzt und die Leistung gemäß der von METAS aufgestellten Kriterien gemessen wird, muss das Uhrwerk die Prüfungen des Schweizer Kontrollinstituts für Chronometer (COSC) bestanden haben.

Die Leistung einer Globemaster muss innerhalb einer Toleranz von 0 und + 5 Sekunden pro Tag liegen, während und nachdem sie einem Magnetfeld von 15.000 Gauss ausgesetzt war. Das Manufakturkaliber 8900 fördert die Genauigkeit mit Co-Axial-Hemmung, Siliziumspiralfeder, und rückerfreier Feinregulierung über Unruhgewichte.

Foto: Omega

Zwei charakteristische Designmerkmale zeichnen die Globemaster aus. Das ist zum einen das Zifferblatt von 1952, dessen Gestaltung als "Pie-Pan"-Zifferblatt bezeichnet wird, und zum anderen die "geriffelte" Lünette, ein Element, das schon zahlreiche Uhren der Reihe Constellation zierte.

Die Uhr misst 39 mm. Die Modelle aus Edelstahl (Foto: 6.000 Euro) sowie die Bimetall-Ausführung haben ein blaues Zifferblatt mit Sonnenschliff. Die Modelle aus 18-karätigem Sedna Gold (Foto oben: 17.000 Euro), 18-karätigem Gelbgold, Edelstahl und Edelstahl mit 18-karätigem Gelbgold sind mit silbernem Opalin-Zifferblatt ausgestattet. (Markus Böhm, 14.5.2015)

PS: Der Name Globemaster ersetzte in den 1950ern den in den USA aus Markenschutzrechten nicht nutzbaren Namen Constellation.

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