Die Polizei warnt vor Betrügern, die über VoIP anrufen und dabei die Telefonnummer der Behörden simulieren.

Foto: BK

Das Bundeskriminalamt warnt zurzeit vor Telefonbetrügern mit einer besonderen Masche: Die Täter geben sich als Mitarbeiter von Polizei oder Justiz aus und simulieren bei ihrem Anruf die Wiener Rufnummer 01-248366. Sie erklären ihren potenziellen Opfern, dass gegen diese ein Strafverfahren laufe. Nur gegen die Zahlung von mehreren tausend Euro werde dieses eingestellt. Rufen Betroffene die angezeigte Nummer zurück, landen sie beim Bundeskriminalamt.

VoIP-Programm

Das liegt daran, dass das BK unter derselben Nummer erreichbar ist – allerdings ohne die letzte Ziffer. Laut Polizei benutzen die Täter ein "Voice-over-IP-Programm, das die tatsächliche Rufnummer unterdrückt und eine beliebige andere Nummer beim Angerufenen aufscheinen lässt". Laut Polizeisprecher Mario Hejl gab es "eine Handvoll Fälle", allerdings könne die Polizei nichts gegen die Nutzung der Nummer unternehmen.

Noch kein Schadensfall

Bislang sei niemand zu Schaden gekommen. Zwar sei die Masche laut Presseaussendung der Polizei "besonders perfid", laut Hejl aber auch ein zweischneidiges Schwert für die Täter: Denn bei einem Rückruf landen potenzielle Opfer sofort bei der Polizei, die den Fall dokumentieren kann. Sogenanntes "Caller ID Spoofing" ist in Österreich verboten. Noch ist unklar, wie die Täter in das reguläre Telefonnetz gelangen können. Es könnte sich um eine undichte Stelle bei Telekomprovidern handeln. (fsc, 13.5.2015)