Nach den Verlusten für die SPD bei den Wahlen in Bremen wird Jens Böhrnsen nicht mehr für das Amt des Bürgermeisters kandidieren.

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Bremen/Berlin - Einen Tag nach der Wahlschlappe der Bremer SPD hat deren Spitzenkandidat Jörg Böhrnsen die Konsequenzen gezogen. Er erklärte überraschend, nach zehn Jahren nicht mehr für das Amt des Bürgermeisters in der Hansestadt zur Verfügung zu stehen. Die SPD hatte bei der Wahl am Sonntag herbe Verluste erlitten. Sie sackte von 38,6 auf 32,9 Prozent ab, blieb aber mit Abstand stärkste Kraft. Auch der grüne Koalitionspartner musste viele Federn lassen und sank von 22,5 auf 15,2 Prozent. Dennoch kann Rot-Grün mit knapper Mehrheit weiterregieren.

Doch auch die CDU, die sich von 20,4 auf 22,6 Prozent verbessern konnte, macht der SPD Avancen. "Unser Angebot steht", sagt CDU-Spitzenkandidatin Elisabeth Motschmann. Sie will die Grünen als Juniorpartner verdrängen und mit der SPD die Regierung bilden.

Flügelkämpfe in der AfD

Nachdem die eurokritische Alternative für Deutschland (AfD) mit wirtschaftsliberalem Kurs nur 5,5 Prozent erreicht hatte, lancierte der nationalkonservative Flügel am Montag in der Bild-Zeitung, Parteichef und Gründer Bernd Lucke wolle entnervt aufgeben. Lucke wies dies zurück und schrieb in einer E-Mail an die Parteimitglieder: "An dem Gerücht ist lediglich wahr, dass ich mir große Sorgen um die AfD mache."

Zufrieden mit dem Bremer Wahlergebnis ist hingegen die FDP, die mit 6,2 Prozent den Einzug in die Bürgerschaft schaffte. Bundesparteichef Christian Lindner erklärte dennoch: "Wir wissen, dass die größte Wegstrecke noch vor uns liegt." (bau, 11.5.2015)