"HAL" soll Mitarbeitern der Sumitomo Group künftig beim Stemmen schwerer Lasten helfen.

Foto: Sumitomo Group

Weil vor allem ältere Mitarbeiter mit dem Gewicht größerer Geldpakete kämpfen, greift eine japanische Bank nun zu einem Technik-Upgrade. Die Sumitomo Mitsui Banking Group wird ihren Angestellten künftig acht elektronisch gesteuerte Exoskelette zur Verfügung stellen.

"Hybrid Assistive Limb", kurz "HAL", nennt sich das Gerät, das künftig helfen soll, schwere Lasten zu lindern. Hersteller ist das Unternehmen Cyberdyne, ein Name der dem "Terminator"-Universum entlehnt ist. Dort zeichnet ein gleichnamiger Konzern für die Entwicklung des "Skynet"-Systems verantwortlich.

Acht Stück im Probeeinsatz

Wie das Wall Street Journal schreibt, wurden vorerst acht Stück des Exoskeletts angemietet. Nach Angabe von Sumitomo, unter dessen 1.600 Mitarbeitern 16 Prozent älter als 65 Jahre sind, kommen diese zunächst an vier Logistik-Außenstellen zum Einsatz. Ist der Probelauf erfolgreich, soll der Bestand an Roboter-Anzügen vergrößert und auf andere Standorte ausgeweitet werden.,

HAL, das Akronym spielt wiederum auf den Film "2001: A Space Oddysey" an, soll die physische Belastung beim Heben von Geldpaketen um circa 40 Prozent reduzieren. Eine Packung mit einem Gewicht von zehn Kilogramm soll sich für den Hebenden anfühlen wie sechs Kilogramm.

Ursprünglich wurde das hier genutzte Modell für den Pflegebereich entwickelt. Cyberdyne bietet sie ausschließlich zum Leasing an, in Altersheimen und Krankenhäusern findet das "Wearable" bereits Verwendung. Japan kämpft mit einem zunehmenden Problem der Überalterung, mehr als ein Viertel der Bevölkerung zählt zur Altersgruppe 65+.

Rewalk, TALOS, FORTIS

In den vergangenen Jahr hat sich im Bereich der Exoskelette einiges getan. So wurde 2014 beispielsweise das Produkt "Rewalk" in den USA für den Markt zugelassen. Es erweitert die Mobilität von Menschen mit bestimmten Wirbelsäulenverletzungen.

Auch die US Navy experimentiert mit der Technologie. Ähnlich wie HAL soll das von Lockheed Martin entwickelte Exoskelett FORTIS beim Tragen schwerer Lasten helfen. Mit TALOS entwickelt man auch ein Pendant, das für den Kampfeinsatz gedacht ist und mit anderen Geräten kommunizieren kann. (gpi, 13.5.2015)