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Kim Kyok-sik neben dem Vater des amtierenden Staatschefs, Kim Jong-il (li.).

Foto: AP Photo/Korean Central News Agency via Korea News Service, File

Auf den bizarr anmutenden Gruppenbildern mit Nordkoreas Machthabern stand er stets in der ersten Reihe, am Sonntag ist Kim Kyok-sik (77), über Jahrzehnte einer der mächtigsten Männer in dem diktatorisch geführten ostasiatischen Land, gestorben. Nach langer schwerer Krankheit sei er einer akuten Atemwegserkrankung erlegen, vermeldete die Staatszeitung Rodong Sinmun.

Stets als Hardliner beschrieben, befand sich die Karriere des Viersternegenerals seit Amtsantritt des aktuellen Präsidenten Kim Jong-un auf dem absteigenden Ast. Während er unter der Ägide des Vaters und des Großvaters als Verteidigungsminister und Generalstabschef diente, wurde er von Kim Jong-un zuletzt zugunsten Jüngerer aussortiert.

Notorische Bekanntheit im Westen erlangte Kim Kyok-sik vor fünf Jahren, als die von ihm befehligten Armeeeinheiten für zwei tödliche Zwischenfälle mit südkoreanischen Opfern verantwortlich gemacht wurden. Die Regierung in Seoul und die USA warfen ihm im März 2010 vor, ein Marineschiff der südkoreanischen Armee zum Sinken gebracht zu haben, wodurch 46 Seeleute starben. Nordkorea bestritt, hinter dem "Cheonan"-Vorfall zu stecken. Wenig später soll er als Befehlshaber für den Granatenbeschuss der Insel Yeonpyeong nahe des nordkoreanischen Festlandes verantwortlich gewesen sein, bei dem zwei Marinesoldaten und zwei Zivilisten ums Leben kamen. (red, 11.5.2015)