Die US-Justiz hat einen früheren Angestellten des Energieministeriums wegen des versuchten Diebstahls von geheimen Dokumenten zum US-Atomwaffenprogramm angeklagt.

Verkauf geplant

Der stellvertretende US-Generalstaatsanwalt John Carlin sagte am Freitag, der 62-jährige Charles Harvey E. habe in US-Computersysteme eindringen wollen, um sensible Informationen zum Atomwaffenprogramm zu stehlen und diese dann ausländischen Staaten zum Kauf anzubieten. Der Verdächtige war Ende März in der philippinischen Hauptstadt Manila festgenommen und an die USA ausgeliefert worden.

Dokumente angeboten

Laut Dokumenten der US-Bundespolizei FBI, die die Nachrichtenagentur AFP einsehen konnte, war E. beobachtet worden, wie er in die Botschaft eines ungenannten Landes ging, um diesem geheime Dokumente anzubieten. Anschließend bot er den Angaben zufolge FBI-Agenten an, die sich als Vertreter der Botschaft ausgaben, Angestellten des Energieministeriums Phishing-E-Mails zu schicken, um damit einen Virus auf ihren Rechnern zu platzieren, der Zugang zu geheimen Informationen verschaffen würde.

Bis zu 50 Jahre Haft

Laut dem FBI sagte E. den verdeckten Ermittlern, sollte das ungenannte Land kein Interesse haben, würde er nach China, Venezuela oder in den Iran gehen, da diese bestimmt Interesse hätten. Im Fall einer Verurteilung drohen E., der bereits 2010 vom Energieministerium wegen Verstößen gegen Verhaltensregeln entlassen wurde und seit 2011 auf den Philippinen lebte, bis zu 50 Jahre Haft. (APA, 09.05.2015)