Oft geht es darum, die durchaus komplexen Dinge des Lebens verstehen zu können, um dann die richtigen Schlüsse zu ziehen. Die Kunst der Vereinfachung ist dafür ausschlaggebend.
Weil zirka 300.000 Menschen in Österreich an Herzinsuffizienz leiden, sich dieser Tatsache jedoch oft nicht bewusst sind, hat sich der Salzburger Internist Johann Altenberger daran gemacht, dieser Erkrankung ein Buch zu widmen. Das Ziel: Menschen sollen wissen, wie das Herz funktioniert, sollen ihre Eigenwahrnehmung hinsichtlich möglicher Warnsignale schärfen und damit die richtigen Entscheidungen treffen.
Kein Leidensdruck
Mit Hilfe des Gesundheitsjournalisten Wolfgang Bauer leistet Internist Altenberger Aufklärungsarbeit. Gleich zum Einstieg beschreibt er mehr oder weniger typische Fallbeispiele, in denen sich die Leser wiedererkennen können. Dann kommt er aber sehr bald zur Sache. Zum einen geht es darum, dass Patienten zum Arzt gehen und dort die Beschwerden schildern, dass Mediziner dann die richtige Diagnose stellen und gemeinsam mit dem Patienten die anfänglich mitunter schwierige Phase der richtigen Medikamenteneinstellung meistern.
Warum das so wichtig ist, wird ebenfalls ausführlich dargestellt. Je früher eine Herzinsuffizienz erkannt und behandelt wird, umso beeindruckender sind die Behandlungserfolge. Das sind die statistischen Fakten.
Altenberger erklärt sämtliche Stationen, die ein Herzpatient im Gesundheitssystem durchläuft, beschreibt die Diagnose- und die Behandlungsmethoden und zeigt Optionen für ein gutes Medikamentenmanagement auf.
Ergänzung zur Therapie
Nichts davon klingt kompliziert. Und genau das ist auch die Stärke des nur 90 Seiten umfassenden Bändchens, das sich auf das Wesentliche konzentriert. Dort, wo es Sinn macht, haben die Autoren Grafiken eingebaut. Die Kapitel sind kurz und präzise - ganz ideal also um immer wieder einmal nachzuschlagen.
Weil Ärzte zunehmend weniger Zeit haben, ist dieses Buch eine gute Ergänzung, um das zu verstehen, was jedes Leben antreibt. Der Motor des Körpers ist das Herz. Nur weil es nicht weh tut, wenn es krank ist, sollte man es nicht ignorieren. (Karin Pollack, 10.5.2015)