Wien - Das Medienhaus Wien stellte Donnerstagabend seine neue Studie zur Veränderung des Berufsfelds Journalismus vor. Mit Multimedia-Newsrooms, einer Integration mehrerer Mediengattungen in die redaktionellen Strukturen, haben sich die Anforderungen an die Journalisten seit der Jahrtausendwende stark verändert. So muss die Ausbildung künftiger wie auch die Weiterbildung bereits aktiver Journalisten stetig an die Marktgegebenheiten angepasst werden.

Es braucht Profis

Die Studie beschäftigt sich vor allem mit zukünftigen journalistischen Kernkompetenzen, der Unterscheidung zwischen Generalisten und Spezialisten sowie Weiterbildungswünschen. Befragt wurden insgesamt 156 Journalisten.

Nicht ganz überraschend kam man zu dem Schluss, dass sowohl Generalisten als auch Spezialisten für die redaktionellen Abläufe unabdingbar sind. Die Unterscheidung ist auf der Ebene der Ausbildung sowie im Feld der journalistischem Tätigkeit anzutreffen. Allein die Zuordnung zu einem Ressort oder einer gewissen Textgattung, wie zum Beispiel Reportagen, mache laut Studie einen Generalisten zu einem Spezialisten.

Teure Weiterbildung

Die Macher der Studie erhoben bei der Online-Befragung auch die Gründe, die Journalisten von der Teilnahme an Weiterbildungen abhalten. So gaben 82 Prozent an, dass vor allem hohe Kosten ein Grund dafür wären, Veranstaltungen nicht zu besuchen. Dieses Problem ergibt sich großteils durch die Vorlieben bezüglich Weiterbildung. 59 beziehungsweise 40 Prozent der Befragten gaben an, dass sie ein- oder mehrtägige Seminare bevorzugen - Mehrfachnennungen waren bei der Umfrage möglich. Für günstigere Alternativen, wie E-Learning, konnten sich nur rund sieben Prozent begeistern.

Geringes Interesse an aktuellen Inhalten

Auf das meiste Interesse stoßen Weiterbildungsmöglichkeiten in den Bereichen Social Media, Storytelling sowie crossmediales Arbeiten. Aktuelle Themen, die Studie führt hier die EU-Wahl und Ebola auf, fragen die wenigsten Bildungswilligen nach.

Laut Studie wollen sich vor allem Frauen und unter 40jährige sich weiterbilden. Ältere männliche Journalisten zeigen hier laut Studie kaum Bemühungen, also jene Gruppe von Journalisten, die laut AMS-Daten am stärksten von Arbeitslosigkeit betroffen ist.

Medienhaus Wien

Die Gesellschafter und Mitarbeiter des Medienhaus Wien haben unter anderem die Aus- und Weiterbildungsinstitution Fjum, Forum Journalismus und Medien, entwickelt. (ahab, fid, 8.5.2015)