Wien – Das Zerwürfnis zwischen Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) und dem Wiener Ärztekammerpräsidenten Thomas Szekeres scheint groß. Nachdem die Standesvertretung Montagabend den neuen Dienstvertrag für die Ärzte der Wiener Gemeindespitäler (KAV) wieder abgelehnt hatte, liegt der Ball bei Wehsely, ob sie sich mit der Ärztekammer noch einmal an einen Tisch setzt. Das hat sie nicht vor.

Im Gegenteil. "Jene Punkte, in denen wir Konsens erzielt haben, sind für mich nach wie vor handlungsleitend", betonte Wehsely am Donnerstag. Das bedeutet, auch alle Nachbesserungen am Gesamtpaket bleiben bestehen – darunter etwa eine rückwirkende finanzielle Abgeltung für jene Ärzte, die die Opt-out-Lösung in Anspruch nehmen und daher mehr als 48 Stunden pro Woche arbeiten.

Aber: Die Ärztekammer verliert ihr Mandat in der Monitoringkommission, die den Umsetzungsprozess begleiten soll.

Aus Sicht Wehselys hat sie bei den Nachverhandlungen den Forderungskatalog der Ärztekammer abgearbeitet und nachgebessert. Dass diese jetzt das ganze Paket neu verhandeln wolle und abgelehnt habe, dafür zeigt sie kein Verständnis und führt das Vorgehen auf mangelnden Rückhalt des Präsidenten und seines Stellvertreters in der Kammer zurück. (mte, APA, 7.5.2015)